Selbsthilfe in Sachsen-Anhalt stärken

AOK bietet mit „Selbsthilfeakademie“ neue Weiterbildungsangebote für Selbsthilfegruppen

Selbsthilfegruppen sind enorm wichtig für Betroffene, haben unter der Pandemie aber stark gelitten. Mit der „Selbsthilfeakademie“ unter der Schirmherrschaft von Sozialministerin Petra Grimm-Benne möchte die AOK Sachsen-Anhalt Vertreterinnen und Vertreter von Selbsthilfegruppen weiterbilden und auch krisenfester machen.

Die Selbsthilfe wird durch das Engagement ihrer Mitglieder getragen, aber auch von politischen und fördernden Einrichtungen. Mit einem neuen Angebot möchte die AOK Sachsen-Anhalt Selbsthilfegruppen unterstützen, Ihre Arbeit professioneller zu gestalten.

In der „Selbsthilfeakademie“ finden in Selbsthilfegruppen engagierte Menschen ab sofort unbürokratisch zahlreiche kostenlose Weiterbildungsangebote, die Impulse für eine nachhaltige und effektive Gruppenarbeit in Sachsen-Anhalt setzen sollen. Die Akademie bietet dafür sowohl online als auch in Präsenz Seminare zu verschiedenen Themen wie Fotografie, Gesundes Kochen und Backen oder Lach-Yoga. Aber auch aus der Pandemie sollen Lehren gezogen werden: Interessierte finden deshalb einen Kurs, wie Gruppentreffen auch digital per Videokonferenz zum Erfolg werden können.

Petra Grimm-Benne, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, befürwortet die Angebote in der Selbsthilfe und hat für die AOK-Selbsthilfeakademie die Schirmherrschaft übernommen. „Ich sehe die Selbsthilfe als unverzichtbaren Eckpfeiler in unserem Gesundheitssystem. Kranke Menschen fühlen sich wohler, wenn sie in einer Selbsthilfegruppe aktiv sind“, so die Ministerin. „Gerade in der Selbsthilfe zeigt sich, welche Initiativen und welch persönliches Engagement eine Gruppe von betroffenen Menschen aufbringen kann, um Krankheit, Krankheitsfolgen oder Lebenskrisen gemeinsam zu bewältigen.“

Die Akademie steht jedem Gruppensprecher, aber auch jedem Mitglied aus der Selbsthilfe Sachsen-Anhalts offen. Bei Onlineseminaren ist wichtig, dass der Teilnehmer über ein digitales Endgerät (PC, Laptop, Tablet, Smartphone) mit WLAN-Anschluss verfügt.

Weitere Informationen und Anmeldungen unter www.deine-gesundheitswelt.de/selbsthilfe/akademie.

Die Angebote werden fortlaufend aktualisiert und erweitert.

Quelle: AOK Sachsen-Anhalt


 

Diabetes-Mythen unter der Lupe: Tiere sind vor Diabetes sicher

Auch Tiere sind vor der Krankheit nicht gefeit. Am häufigsten sind weibliche Hunde und Kater betroffen.

Beim Hund, der besonders häufig vom Typ 1 betroffen ist, liegt oft eine genetische Veranlagung vor, durch die die insulinbildenden Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstört werden.

Bei Katzen, die eher an Typ 2 leiden, liegt die Ursache meist an Übergewicht oder Medikamenten. Wie beim Menschen muss Insulin verabreicht und die Ernährung umgestellt werden. Bei 10 bis 30 Prozent der Katzen kann die Krankheit innerhalb der ersten zwölf Monate “rückgängig” gemacht, also wie beim Menschen in einen Ruhemodus versetzt werden.

zusammengestellt von Christoph Meyer

Quelle:
www.dw.com


 

Eagle eye
Heute: „Im Strudel“

Liebe Leser,
ich hoffe Sie sind wohlauf und es geht Ihnen, den Umständen entsprechend, gut. Der Diabetes ist ja nun mal was er ist und er wird uns auch noch eine Weile erhalten bleiben. Zumindest hoffe ich, dass Sie nicht so krank sind wie unser Gesundheitssystem, denn da scheint ja Hopfen und Malz verloren zu sein.

Auch wenn der Herr Bundesgesundheitsminister glaubt, dass die Krankenhausreform das System verbessert, ist wohl allen klar, dass Ärzte und Fachpersonal nicht vom Himmel fallen oder auf Bäumen wachsen. Was machen wir da? Ganz einfach, wir schließen Krankenhäuser. Die Ärzte und Pfleger, das ganze Fachpersonal ist dann ja frei und kann in anderen Krankenhäusern arbeiten. Eine ganz fabelhafte Idee – oder?

Ja gut, irgendwas ist ja immer. Also wenn dann ausgerechnet in Ihrer Umgebung das Krankenhaus fehlt, welches Sie gerade zur Versorgung bei einer Erkrankung bräuchten, dann muss man eben mal weitere Wege in Kauf nehmen. Das ist ja auch klar, Ärzte wachsen eben nicht auf Bäumen. Man müsste sich kringeln vor Lachen, wenn es nicht so ernst wäre.

Das System braucht insgesamt eine neue Struktur, dieses Flickwerk schafft immer nur weitere Probleme. Und meiner Meinung nach muss als erstes der ganze Kostendruck raus. Wie kann man denn von dem Gedanken ausgehen, dass ein Krankenhaus oder eben eine Arztpraxis gewinnorientiert und gewinnoptimiert arbeiten muss. Es sollte doch der Mensch im Mittelpunkt stehen und das hehre Ziel des Arztes, zu lindern und zu heilen. Es ist nachvollziehbar, wenn die Krankenkasse nur zahlt was notwendig ist. Wir müssen ja nicht alle mit dem Gebiss voller Goldzähne herumlaufen. Aber, dass der Arzt im Hinterkopf haben muss, ob es sich rechnet oder nicht, ist einfach furchtbar. Zumal am Ende wieder die Gemeinschaft die Zeche zahlt. Sagen die Krankenkassen das Geld reicht nicht, springt der Staat doch mit Steuergeldern ein und unterstützt.

Meiner Meinung nach muss das ganze System wieder vom Kopf auf die Beine gestellt werden. Gesundheitsversorgung darf nicht profitorientiert sein. Selbst die Vertreter der Krankenhäuser zweifeln, ob das System so funktioniert und melden Bedenken an, dass während der Umstellungsphase einige auf der Strecke bleiben. Die Hausarztpraxen sind in Sorge, wie es sich weiterentwickelt, denn sie arbeiten schon am Limit und die Apotheken melden Probleme bei der Versorgung.

Eigentlich wollte ich am Anfang erwähnen, dass die Politik sich in letzter Zeit nicht besonders um das Thema Diabetes gekümmert hat. Vielleicht ist das gut, denn so wurde unsere Versorgung nicht noch weiter beschnitten, aber andererseits sind wir in diesem Strudel des Chaos genauso gefangen wie alle anderen Patienten. Mit Ablauf der Legislaturperiode wird ein neuer Gesundheitsminister das Sagen haben und fängt wieder mit neuen Projekten an.

Es ist wie auf dem Rummelplatz, wir sitzen im Karussell und das dreht und dreht, manchem wird schlecht und er bekommt das … – Hauptsache dabei!

Ich bin gespannt, wie die Sache ausgeht. Leider sitzen wir in der ersten Reihe und werden es erfahren.

Ich wünsche Ihnen erst einmal alles Gute, kommen Sie gut über die Feiertage und durch den Winter.

Und wie gewohnt: Ich werde ein (Adler-)Auge darauf haben.

Ihr Matthias Böhmer


 

Diabetes-Mythen unter der Lupe: Honig ist gesünder

Honig ist auch “nur” Zucker. Er besteht zu ca. 82% aus Traubenzucker, Fruchtzucker, Dreifachzucker und Saccharose sowie ca. 15% Wasser. Wie Zucker sollte man ihn auch verwenden, als Genussmittel und damit möglichen Dickmacher (pro 100g ca. 304 kcal/6,25 BE). Auch wenn Honig Mineralstoffe und Vitamine enthält und auf Grund seiner entzündungshemmenden Enzyme einen guten Ruf genießt, ist er von Diabetikern wie Zucker zu behandeln. Aber vor allem für Kinder bis zum ersten Lebensjahr ist er tabu, denn Neugeborene besitzen noch keine stabile Darmflora. Honig kann Keime enthalten, die Gifte im Darm bilden. Damit können sie schwerer Erkrankungen verursachen.

Wenn Sie Honig verwenden, achten Sie darauf, dass Sie ihn nicht über 40°C erwärmen (z.B. im Tee), sonst werden die wärmeempfindlichen Enzyme zerstört. Achten Sie beim Kauf darauf, woher der Honig kommt – nicht nur wo er abgefüllt wird. Vielleicht gibt es auch einen Imker in Ihrer Nähe?


 

Eagle eye

Heute: „Keine Medikamente und kein Geld“

Hallo liebe Leser,
ich hoffe, es geht Ihnen gut und die von Ihnen benötigten Medikamente stehen zur Verfügung.

Im Moment flimmert ja jeden Abend auf der Mattscheibe die Nachricht, dass es Engpässe bei der Medikamentenversorgung gibt. Und das gilt nicht nur für Medikamente, welche eher der Kinderarzt verordnet. Gerade teilt mir meine Apotheke mit, dass bestimmte Statine nicht verfügbar sind. Man sollte doch wohl erwarten können, dass in dem reichen Deutschland solche Probleme nicht existieren, aber so kann man sich irren. Und wem „verdanken“ wir solche „Errungenschaften“? In erster Linie wohl unserer Gesundheitspolitik und direkt dem Billigwahn der Krankenkassen. Die gesetzlichen Krankenkassen vergessen sehr gerne, dass es sich um freiwillige Selbstverwaltung handelt.

Wir als Beitragszahler haben uns zusammengeschlossen, um gemeinsam in einen Topf einzuzahlen, aus dem im Krankheitsfall unsere Kosten getragen werden. Im wahren Leben sind wir aber längst zu Bittstellern degradiert. Ob die Kasse eine Leistung übernimmt oder nicht ist ein Glücksspiel mit unbekanntem Ausgang. Da ist es auch egal, ob es um Medikamente, einen Rollstuhl oder eine Ernährungsberatung geht. Natürlich finden „unsere“ Kassen auch immer eine Begründung im Dschungel des Sozialgesetzbuches, warum die Kostenübernahme nicht möglich ist.
Ich habe mich 2017 mit der AOK Plus angelegt, weil sie ein Medikament das mir, als Off-Label mangels Alternative, verordnet wurde, nach 4 Jahren nicht mehr übernehmen wollte. Im April 2023 hat nun endlich das Landessozialgericht entschieden, dass die Kasse das Medikament auch weiter übernehmen muss. Es hat also nur 6 Jahre gedauert, bis ein Gericht in 2. Instanz entschieden hat, dass die Kasse nicht tun und lassen kann, was sie will. Aber natürlich nur auf diesen einen und speziellen Fall bezogen. Dieser wahnsinnige Aufwand mit Gericht, Gutachtern und Anwälten bedeutet immer Kosten, die die Kasse natürlich auch mit unseren Beiträgen bezahlt. Ich habe also im Grunde selbst dafür bezahlt, dass die Kasse sich vor Gericht dagegen wehrt, dass meine Ärzte mir ein benötigtes Medikament verordnen. Das lasse ich jetzt mal so stehen.

Erinnern Sie sich, dass ich von meinen Schwierigkeiten mit dem Glukosesensor berichtete? Das Problem hat sich auch gelöst. Es hat nur 29 sinnlos verschwendete Sensoren gebraucht, bis mein Arzt entschied, das kann nur der Transmitter sein und dafür gesorgt hat, dass er ausgetauscht wurde. Natürlich habe ich das vorher auch mehrmals bei der Kundenhotline der Firma Medtronic angesprochen, aber so ein dummer Patient hat doch keine Ahnung. Auf den muss so eine qualifizierte Hotline, bis hin zum Chef des Beraterteams, soweit war ich vorgedrungen, nicht hören. Dort wurde mir stets versichert, dass es nicht am Transmitter liegen kann. Na, sei es, wie es sei, zumindest läuft es inzwischen. Trotzdem bedauere ich, dass ich nicht bei dem anderen System geblieben bin, schon weil der Aufwand geringer wäre. Aber das werde ich erst in ein paar Jahren angehen können.

Wir werden sehen, wie es mit unserer Gesundheitspolitik, den Sparplänen, der Krankenhausreform und der Medikamenten-Versorgung weiter geht. Ich denke, wir müssen vor allem weg von dem Profitdenken im Gesundheitswesen. Ein Krankenhaus, ein Arzt muss für Patienten da sein und darf nicht gezwungen sein, auf Wirtschaftlichkeit und Rendite zu achten.

Ich wünsche Ihnen jetzt erstmal Gesundheit, einen schönen Sommer und, Sie wissen es, ich werde die Dinge im (Adler-)Auge behalten.

Ihr Matthias Böhmer


 

Alles neu macht der Mai – www.diabetikerbundsa.de

Wir sind wieder online!

Unsere neue Website für Computer, Tablet und Smartphone ging kürzlich an den Start!

Neben Wissenswertem rund um den Diabetes und den Landesverband finden Sie aktuelle Informationen sowie Antworten auf Fragen wie “Wo erhalten Sie Hilfe?” und “Was können Sie tun?”.

Termine und die verschiedenen Kontaktmöglichkeiten zu unseren Vorstandsmitgliedern sind nach zwei Monaten “Abwesenheit” auch wieder abrufbar.

Gern können auch die Selbsthilfegruppen ihre Termine veröffentlichen. Das gleiche gilt für Informationen und Berichte zu den SHG-Veranstaltungen. Jede Selbsthilfegruppe hat ihre eigene Seite, sodass die Mitglieder sich dort gern informieren können, was in den SHGs los ist.

Apropos informieren: Seit 14. Mai 2023 haben wir einen Newsletter!

Unsere bereits mehrjährige Zusammenarbeit mit dem DiabetesNetzwerk Sachsen (DNS) unter Federführung des DDB Landesverbandes Sachsen ermöglicht es, die Informationslücken zwischen den Mitteilungsblättern im Frühjahr und Herbst zu schließen.

Jeden 14. eines Monats wir künftig ein Newsletter an die Abonnenten versendet. Er umfasst zwei A4-Seiten und kann via der E-Mail, die Ihnen zugesendet wird, als pdf-Datei heruntergeladen werden. Der Downloadlink führt Sie auf die Website des DiabetesNetzwerkes Sachsen.

Hier können Sie sich Ihren Newsletter bestellen:

www.diabetikerbundsa.de /newsletter/

Selbstverständlich können Sie diesen auch jederzeit wieder abbestellen. Dazu gibt es am Ende der E-Mail einen Abmeldelink. Die Newsletter des DNS beinhalten zwei bis 3 aktuelle Themen sowie eine Presseschau mit Links zu interessanten Artikeln und Beiträgen in den deutschen Medien rund um Diabetes, Folgeerkrankungen und gesunde Ernährung.

Barrierefrei im Internet

Der Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. ist bemüht, auch Nutzern mit eingeschränktem Sehvermögen einen barrierefreien Zugang zur Website sowie zum Mitteilungsblatt und den Newslettern des DiabetesNetzwerkes Sachsen zu ermöglichen.
Deshalb ist es jetzt möglich, dass sich blinde Menschen oder mit stark eingeschränkter Sehfähigkeit unsere Seite über ihre Programme komfortabel vorlesen lassen können. Ist eine Nutzung der Vorleseprogramme noch nicht notwendig, reicht auch eine Vergrößerung der Buchstaben oder die Optimierung der Kontraste bzw. die Anzeige in Graustufen, dann können diese Menschen jetzt unsere Seite auch nutzen und Zugang zu den Informationen rund um Diabetes erhalten. Nähere Erläuterungen dazu gibt es hier:

www.diabetikerbundsa.de/startseite/barrierefrei-im-internet/

Online-Mitteilungsblatt und -Newsletter

Wer sich jetzt fragt, wie er unsere Mitteilungsblätter und unseren Newsletter lesen/sich vorlesen lassen kann, der sollte sich folgende beiden Seiten anschauen:

www.diabetikerbundsa.de/aktuelle-informationen/online-mitteilungsblatt/

 

www.diabetes-netzwerk-sachsen.de/aktuelle-informationen/online-newsletter/

Finden Sie auf unserer Website einen Fehler oder fuhktioniert etwas nicht wie es sollte, dann senden Sie bitte eine E-Mail mit Ihren Informationen für uns an:

barrierefrei@medien-werbung-design.de

Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen, ob Ihnen unsere neue Website gefällt, was wir verbessern können und Ihre SHG-Zuarbeiten. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Der Vorstand


 

Unser Blick auf den deutlichen Ärztemangel in Deutschland

In Deutschland ist der Ärztemangel bereits jetzt ein großes Problem und es wird erwartet, dass er in den kommenden Jahren weiter zunimmt. Dies hat verschiedene Konsequenzen für Patienten und Krankenhäuser.
Patienten können sich zum einen darauf einstellen, dass die Wartezeiten auf einen Termin beim Arzt immer länger werden. Viele Patienten berichten bereits jetzt, dass sie mehrere Wochen oder sogar Monate auf einen Termin warten müssen. Zum anderen kann es zu Engpässen bei der Behandlung kommen, da immer weniger Ärzte zur Verfügung stehen. Dies kann dazu führen, dass Patienten länger auf eine Behandlung warten oder sie sogar ganz auf eine Behandlung verzichten müssen.

Für Krankenhäuser bedeutet der Ärztemangel, dass sie immer wieder Engpässe bei der Versorgung von Patienten haben. Dies führt dazu, dass Patienten länger in den Krankenhäusern bleiben müssen und die Kosten für die Krankenhäuser steigen.
Auch wenn es auf den ersten Blick den Anschein macht, als wäre der Berufsstand der Ärzte in Deutschland gut aufgestellt, ist dem leider nicht so.

Der Ärztemangel ist ein echtes Problem und besonders in ländlichen Gebieten weit verbreitet. Hier haben die Bürger häufig weite Wege, wenn sie einen Arzt aufsuchen müssen und auch die Wartezeiten sind oft sehr lang. Das ist tatsächlich ein großes Problem für die kranken Menschen.

Auch für die betroffenen Ärzte ist der Ärztemangel eine ungeheure Belastung

Sie stehen unter enormen Druck und können oft ihre Arbeit nicht mehr richtig machen. Deshalb verlassen immer mehr Ärzte ihren Beruf. Wenn nicht bald gehandelt wird, haben die Folgen des Ärztemangels ernsthafte Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung. Deshalb müssen wir uns fragen, was genau der Grund für den Mangel ist und was unternommen werden muss, damit sich die Situation verbessert.

Auch ist es nicht nachzuvollziehen, dass derzeitig ca 400 Medikamente nicht lieferbar sind, unter anderen auch Insuline, lebensnotwendige Krebsmedikamente, Fiebersäfte für Kinder usw.

Hier zeigt sich deutlich in welche Abhängigkeit sich Deutschland befindet, was nicht nur Gas und Strom betrifft. Dies ist auf die fehlerhafte Politik der letzten Jahre zurückzuführen. Hier muss die Politik schnellstens im Interesse der Bevölkerung und Wähler und deren Unterstützung Möglichkeiten finden, welche diesem negativen Trend entgegenwirken.

Nur gemeinsam können wir das schaffen. Packen wir es an!

Frank-Burkhard Biester


 

Unsere Infomobil-Tour 2023

Schon im Jahr 2022 fuhren wir mit dem Infomobil des DDB durch Sachsen-Anhalt, um auf den DDB als Patientenorganisation aufmerksam zu machen und über die Volkskrankheit Diabetes aufzuklären.

Dieses Jahr starteten wir am 27. April in Parey an der Adler-Apotheke. Der Marktplatz Sangerhausen, die Neue Apotheke in Aschersleben sowie die Löwen-Apotheke in Stendal waren weitere Treffpunkte zur Beratungen rund um Diabetes und kostenlose Blutzucker- und Blutdruckmessungen.

Gern begrüßen wir auch Sie bei einem unserer folgenden Stopps:

23.05.2023, Beginn 10 Uhr
Löwen-Apotheke Quedlinburg
Inhaberin Frau Giersberg
Pölkenstr. 7, 06484 Quedlinburg

24.05.2023, Beginn 10 Uhr
Wernigerode Forum-Apotheke
Inhaberin Frau Saaber
Ringstr. 31, 38855 Wernigerode

30.05.2023, Beginn 10 Uhr
Naumburg Lorbeerbaum-Apotheke
Inhaber Herr Dr. Andreas Hünerbein
Heerenstr. 2, 06618 Naumburg

01.06.2023, Beginn 10 Uhr
Hohenmölsen Neue Apotheke
Frau Leischner
Bad Friedrichshaller Str. 9
06679 Hohenmölsen

06.06.2023, Beginn 10 Uhr
Weißenfels Augustus-Apotheke
Inhaberin Frau Teich
Jüdenstr. 13 06667 Weißenfels

08.06.2023, Beginn 10 Uhr
Theißen Apotheke im Globus
Inhaber Herrn Birnstiel
Zeitzer Str. 39, 06711 Zeitz-Theißen

13.06.2023, Beginn 10 Uhr
Eisleben Helipe-Apotheke im Kaufland
Inhaber Herrn Dr. Steve Raudenkolb
Hallesche Str. 77 06295
Lutherstadt Eisleben

Christa Kirchhof


 

Vorreiterrolle Sachsen-Anhalt

Für eine bessere Lebensqualität von Diabetikern

Diabetes mellitus Typ 2 zählt zu den Volkskrankheiten. Etwa 8,7 Millionen Menschen in Deutschland wissen, dass sie daran erkrankt sind – in Sachsen-Anhalt waren es 2020 rund 310.000 Menschen oder rund 15 Prozent aller Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung. Das Wissen über die eigene Erkrankung, eine bewusste Ernährung, regelmäßige Bewegung und eine leitliniengerechte medizinische Versorgung können die Lebensqualität der Patienten wesentlich verbessern.

Sachsen-Anhalts Diabetiker können sich seit nunmehr 20 Jahren bestens versorgt wissen – das Land nimmt damit eine Vorreiterrolle ein. Auf Initiative von Kassenärztlicher Vereinigung Sachsen-Anhalt, AOK Sachsen-Anhalt und IKK gesund plus startete im Januar 2003 in Sachsen-Anhalt das bundesweit erste Disease-Management-Programm (DMP) für Diabetes mellitus Typ 2. Vorausgegangen war ein ebenfalls bundesweit einmaliges Diabetes-Modellprojekt.

Diabetiker im DMP leben länger

Bei Disease-Management-Programmen handelt es sich um strukturierte Behandlungsprogramme für chronisch Erkrankte. Oberstes Ziel ist es, Komplikationen, Krankenhausaufenthalte und Folgeerkrankungen durch eine abgestimmte und kontinuierliche Betreuung, Behandlung und Schulung der Patienten zu vermeiden oder zu verzögern. So auch beim DMP Diabetes mellitus Typ 2. Studien belegen: Diabetiker im DMP leben länger, müssen seltener im Krankenhaus behandelt werden und die Schlaganfall- und Amputationsrate ist signifikant geringer als bei Diabetikern, die nicht am DMP teilnehmen. Gleichzeitig werden häufiger Kontrolluntersuchungen bei Augenärzten in Anspruch genommen und die Patientinnen und Patienten erhalten öfter Medikamente, die schwerwiegende Komplikationen bei Diabetikern verhindern. Darüber hinaus sind die DMP-Teilnehmer besser über ihre Krankheit und Möglichkeiten der Prävention informiert.

„Bereits im ersten Jahr hatten in Sachsen-Anhalt mehr als 1000 Ärzte ihre DMP-Teilnahme erklärt, mehr als 40.000 Versicherte waren eingeschrieben. Heute nehmen über 1.400 bzw. über 90 Prozent aller Hausärzte und 70 diabetologisch spezialisierte Ärzte in Schwerpunktpraxen am DMP Diabetes mellitus Typ 2 teil und betreuen rund 190.000 eingeschriebene Versicherte bestmöglich“, erklärt Kay Nitschke, Leiter ärztliche Versorgung bei der AOK Sachsen-Anhalt.

Hausarzt koordiniert die Versorgung

Patienten schreiben sich in der Regel bei ihrem Hausarzt in das DMP ein, der dann ihr sogenannter Koordinierungsarzt ist. Dieser Arzt übernimmt die Abstimmung mit den diabetologischen Schwerpunktpraxen, Krankenhausärzten, weiteren Fachärzten und Therapeuten und sorgt so für eine reibungslose Zusammenarbeit aller Spezialisten – natürlich immer unter Einbezug des Patienten.

„Das Diabetes-DMP ist eine Erfolgsgeschichte. Dank des großen Zuspruchs durch die niedergelassenen Ärzte ist eine flächendeckende Versorgung trotz der angespannten Versorgungslage gewährleistet. Jeder Diabetiker findet einen Arzt in seiner Nähe und kann sich sicher sein, bestmöglich versorgt zu werden“, so Dr. Jörg Böhme, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt. Obgleich eine medizinische Versorgung gewährleistet sei, appelliert er an die Eigenverantwortung der Betroffenen. Denn mit einer ausgewogenen Ernährung und ausreichend Bewegung könne der Einzelne seine Lebensqualität verbessern und einen wesentlichen Beitrag zur Vermeidung einer Typ-2-Diabetes bzw. weiterer Folgeerkrankungen leisten.

„Der Präventionsgedanke ist im DMP-Diabetes allgegenwärtig“, betont auch Uwe Deh, Vorstandsvorsitzender der IKK gesund plus. „Die Erkrankung führt zu weitreichenden Begleiterscheinungen, welche es zu verhindern oder zu lindern gilt. Um individuell auf die Bedürfnisse der chronisch kranken Patienten einzugehen, sind und waren die strukturierten Behandlungsprogramme ein Meilenstein. Das wissen auch unsere Versicherten zu schätzen: Die Einschreibungsquote ist sehr hoch und die Resonanz durchweg positiv.“

Mehr über Diabetes mellitus Typ 2 auch in verschiedenen Sprachen und in leichter Sprache finden Sie unter:

 

www.patienten-information.de/themen/diabetes/diabetes

www.patienten-information.de/kurzinformationen/ernaehrung-und-bewegung-bei-diabetes-leichte-sprache

Quelle: AOK Sachsen-Anhalt


 

Warnschuss für nationale Gesundheitssysteme

Lancet-Studie zeigt: Weltweite Verdoppelung der Diabetes Typ 1-Fälle bis 2040

Diabetes mellitus ist global auf dem Vormarsch. Eine aktuelle Lancet-Studie prognostiziert nun, dass sich die Erkrankungszahlen für Diabetes Typ 1 bis 2040 von etwa 8,4 Millionen auf bis zu 17,4 Millionen verdoppeln könnten. Die Studie gibt 201 Ländern konkrete Zahlen zu ihrer derzeitigen nationalen Diabetes-Lage an die Hand und legt eine Basis für gesundheitspolitisches Handeln.

Auch Deutschland solle dringend Konsequenzen aus den aktuellen Studienergebnissen ziehen, mahnt die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG). Es müsse endlich deutlich mehr in die Diabetesversorgung sowie -prävention investiert werden. Seit Jahren weist die Fachgesellschaft darauf hin, dass die versteckte Diabetes-Pandemie dramatische Auswirkungen auf das deutsche Gesundheitssystem haben wird.

Die Ergebnisse der aktuellen Studie des Fachmagazins „The Lancet Diabetes & Endocrinology“ seien ein Warnschuss für alle Länder: „Eine Verdoppelung der weltweiten Erkrankungsfälle stellt weltweite Gesundheitssysteme vor enorme Herausforderungen“, so DDG Präsident Professor Dr. med. Andreas Neu. „Nicht nur beim Diabetes Typ 2, der häufig Folge eines ungünstigen Lebensstils ist, müssen wir mit enorm steigenden Zahlen rechnen.

Die Autorinnen und Autoren zeigen in aller Deutlichkeit, dass auch bei der Autoimmunerkrankung Diabetes Typ 1 der Bedarf an diabetologischer Expertise und Versorgung weltweit ansteigen wird.“ Die Besonderheit der Studie sieht der Kinderdiabetologe aus Tübingen darin, dass die Dringlichkeit politischen Handelns deutlich gemacht wird und mit einem Appell unmittelbar die politisch Verantwortlichen adressiert werden.

Mittels einer Modellrechnung (Markov-Modell) ermittelten die Wissenschaftler für 201 Länder Fallzahlen, Neuerkrankungen und die Sterblichkeitsrate von Diabetes Typ 1. Dabei eruierten sie erstmals für diese Länder aktuelle Zahlen. Sie geben auch Nationen, die bislang über keine Diabetes-Daten verfügen, Informationen an die Hand, um sich ein Bild der eigenen Lage verschaffen und entsprechende gesundheitspolitische Entscheidungen ableiten zu können. „Die Studienergebnisse sind auch für Deutschland relevant. Sie zeigen, dass hierzulande inzwischen über 422 000 Menschen leben, die einen Diabetes Typ 1 haben, und verrät Interessantes über die Altersstruktur: Wie auch in anderen Ländern ist inzwischen eine deutliche Mehrheit der Betroffenen älter als 20 Jahre“, erklärt Neu. „Es scheint, dass immer mehr Menschen im Erwachsenenalter diese Diagnose erhalten.“

Besonders dramatisch fällt die Bilanz für einkommensschwache Länder aus, die in der Regel über wenig Aufklärung und schlechte Versorgungsstrukturen verfügen. „Erschreckend ist, dass seine Heimat darüber entscheidet, ob ein 10-jähriges Kind mit Typ-1-Diabetes 7 oder 70 Jahre mit seiner Erkrankung leben kann. Dies veranschaulicht einmal mehr, wie wesentlich der jeweilige Wohlstand eines Landes und die Infrastruktur des Gesundheitssystems mit zuverlässiger Diagnostik, Zugang zu Insulin und qualifiziertem Personal sind“, betont Neu. Ist dies unzureichend gewährleistet, bedeutet eine Diabetesdiagnose den frühen Tod. So zeigt die Studie, dass 2021 weltweit schätzungsweise 35 000 Menschen unter 25 Jahren innerhalb eines Jahres nach Diagnose starben, weil ihr Diabetes nicht oder zu spät diagnostiziert wurde.

Diese Erkenntnisse untermauern die jahrelangen Forderungen der DDG, auf Seiten der Politik geeignete gesundheitspolitische Maßnahmen zur Eindämmung der Volkskrankheit Diabetes mellitus und für eine ausreichende Versorgung zu ergreifen. „Doch besonders in der Diabetologie sind personelle und finanzielle Ressourcen über Jahrzehnte dem Rotstift zum Opfer gefallen“, kritisiert DDG Mediensprecher Professor Dr. med. Baptist Gallwitz. So seien die Fächer Endokrinologie und Diabetologie an den derzeit 37 staatlichen medizinischen Fakultäten in Deutschland nur noch mit 8 bettenführenden Lehrstühlen repräsentiert. Immer weniger angehende Medizinerinnen und Mediziner würden dadurch Kenntnisse in der Diabetologie erhalten.

„Wenn die Entwicklung so weitergeht, müssen auch hierzulande Menschen mit einem Typ-1-Diabetes deutliche Versorgungsprobleme und eine reduzierte Lebenserwartung befürchten. Das wäre ein Armutszeugnis für ein wohlhabendes Land wie Deutschland“, mahnt Gallwitz.

Quelle: Deutsche Diabetes Gesellschaft