30. Zeitzer Diabetikertag

Die Selbsthilfegruppe Zeitz des Deutschen Diabetiker Bundes Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. veranstaltete am 9. September 2023 seit nun mehr 30 Jahren ihren jährlichen Diabetikertag. Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Christian Thieme, vertreten durch die Bürgermeisterin Frau Weber, fand dieser Tag im Rathaus der Stadt statt.
Der Leiter der SHG Herr Theilig, der Einrichtungsleiter der Selbsthilfekontaktstelle Zeitz Herr Jan Skrzypkowski, die Schatzmeisterin Frau Kirchhof und der 1. Vorsitzende des DDB Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. Herr Biester hatten diesen Gesundheits- und Aktionstag sehr gut vorbereitet, der leider nur von wenigen Interessierten besucht wurde. Die Veranstaltung erstreckte sich über 2 Etagen.
Im Foyer präsentierte sich die Zeitzer Selbsthilfegruppe, vertreten durch die Selbsthilfegruppenleiter Frau und Herr Theilig und Frau Melcher Mitglied im Vorstand des Deutschen Diabetiker Bund, Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. Der Orthopädie Schuhtechniker Herr Jäpel, und die Selbsthilfekontaktstelle des Burgenlandkreises.
Vor dem Friedenssaal standen, verschiedene Aussteller, wie die Firma beurer, Abbott, Dexcom und die Sonnenapotheke Zeitz, die rund um das Thema Diabetes, ihre Angebote präsentierten.
Im Friedenssaal fanden informative Veranstaltungen statt.
Der 30. Diabetikertag wurde um 9.30 Uhr vom 1. Vorsitzenden des DDB LA Sachsen-Anhalt e.V., Herrn Frank-Burkhard Biester, eröffnet und alle Interessierten und Gäste begrüßt. Frau Weber, die Bürgermeisterin wünschte allen Anwesenden einen interessanten Vormittag und dankte den Organisatoren des Tages. Inhaber und Apotheker Herr Alexander Birnstiel im Globus Zeitz-Theißen hielt einen Vortrag zum Thema „Diabetes on Tour-Unbeschwertes Reisen mit Diabetes“. Dabei ging es um die Themen:
vor der Reise
während der Reise
nach der Reise
abe Chronisch Kranke vor allem Diabetiker sollten sich vor der Reise durchchecken lassen und dann einchecken. Der Medizincheck, Therapiecheck, Medikamentencheck und ein Dokumentencheck sind sinnvoll. Weiterhin ging es um verschiedene Reiseformen, wie Flugreisen, Autoreisen, Busreisen, Motorradreisen, Bahnreisen und Schiffsreisen.
Es gibt vieles zu beachten z. B. der Transportschutz, der Temperaturschutz bei Reisen mit Medikamenten, die Geräte und das Zubehör sollten immer entsprechend behandelt werden. Zeitumstellungen, veränderter Tagesablauf, Ernährung, körperliche Aktivitäten und Extremsport müssen beobachtet werden, da Blutzuckerschwankungen auftreten können. Mögliche Komplikationen bei Diabetes, zum Beispiel Stoffwechselentgleisungen, Fußprobleme, akute Erkrankungen auf Reisen sowie Infektionen des Magen-Darm-Traktes, Dehydration (Austrocknung), Bluthochdruck, Thrombosen sind möglich. Wichtige Dokumente, wie Auslandskrankenversicherung, Impfpass, internationaler Diabetesausweis, wichtige Befunde aus der Diabetestherapie (Gesundheitspass Diabetes, internationale Bescheinigung über mitgeführte Medikamente und entsprechendes Therapiezubehör sollten vorher vom Arzt bestätigt werden. Für das Handgepäck eine Checkliste, ärztliche Bescheinigung für das Mitführen von Betäubungsmitteln werden ebenfalls benötigt. Nach der Reise ist vor der Reise, danach sollte man nach einer entspannten, abenteuerlichen oder auch erfolgreichen Reise wieder gut in den Alltag starten können.
Frau Katja Stark von der Firma Dexcom Deutschland hielt danach einen Vortrag „Neue Technik in der Diabetesbehandlung G7“. Sie erklärte das neue Dexcom Kontinuierliche Glukosemessungen mit Real-Time-Meßgerät (rtCGM). Hierbei ging es darum, was kann das Dexcom G7 rtCGM-System und wie funktioniert es.
Zum Abschluss bedankte sich der 1. Vorsitzende des DDB LV Sachsen-Anhalt e.V. Herr Biester bei allen Teilnehmern und dankt für die Unterstützung des 30. Diabetikertages der AOK Sachsen-Anhalt, Abbott, beurer, Dexcom, Schuh-Jäpel, der Sonnen-Apotheke Zeitz und der Paritätischen Selbsthilfekontaktstelle des Burgenlandkreises. Besonderen Dank gilt der Selbsthilfegruppe Zeitz und den Selbsthilfegruppenleitern Frau und Herrn Theilig und den Söhnen, die für die gute Verpflegung während der Veranstaltung zuständig waren.
Wir hoffen, dass beim nächsten Diabetikertag mehr interessierte Besucher die informative Veranstaltung besuchen.
Christine Melcher
Öffentlichkeitsarbeit

Diabetes-Medikament zum Abnehmen? – Lieferengpässe!

Ich möchte auf erhebliche Lieferengpässe bei einem Diabetesmedikament hinweisen. Auf Tik Tok trendet ein Diabetesmedikament als Mittel, um Gewicht zu verlieren. Durch den Trend in den sozialen Medien gibt es nun Lieferengpässe.

Weil ein verschreibungspflichtiges Diabetesmedikament vermehrt als Abnehmhilfe genutzt wird, gerät die Versorgung damit ins Stocken. Bei einer anderen Verwendung als auf dem Etikett ausgewiesen wird ein Arzneimittel gegen eine Krankheit eingesetzt, für die es von den Zulassungsbehörden keine Genehmigung hat.

Aktuell haben wir einen Lieferengpass bei einem Diabetesmedikament, Semaglutiden. Dieses Medikament kann man auch zum Abnehmen nutzen“, sagte David Francas, Professor für Daten- und Lieferkettenanalyse an der Hochschule Worms. Das wird gehypt und plötzlich hat man einen Off-Label-Use für das Medikament, der auch die Nachfrage treiben kann. Semaglutid ist in Europa seit 2018 als Diabetes-Medikament „Ozempic“ zugelassen, um den Blutzuckerspiegel zu senken. Anfang 2022, ist eine Zulassung in der EU speziell mit dem Einsatzgebiet Gewichtsverlust und -kontrolle (Markenname „Wegovy“) erfolgt: Die Verordnung ist für Menschen mit einem Body-Mass-Index (BMI) ab 30, also Adipositas, und für Übergewichtige (BMI ab 27) mit mindestens einer gewichtsbedingten Begleiterkrankung gedacht.

„Wegovy“ welches das eigentliche Abnehmmedikament ist, ist in Deutschland bisher aber gar nicht erhältlich, wie der Hersteller Novo Nordisk Pharma auf Anfrage bestätigte. Offenbar wird Abnehmwilligen von Ärzten stattdessen gern mal das Diabetesmedikament „Ozempic“ verschrieben.

„Es geht nicht an, dass ein Anti-Diabetikum verschrieben wird (off-label) für jemanden, der abnehmen möchte. Das ist ein Unding, da habe ich doch auch eine Verantwortung als Verschreiber“, kritisierte Torsten Hoppe-Tichy, Leiter der Apotheke des Universitätsklinikums Heidelberg, diese Nutzung. Semaglutid wurde in den vergangenen Monaten in sozialen Netzwerken gehypt, weil einige Promis so abgenommen haben sollen. So erwähnte Tech-Milliardär Elon Musk auf die Frage nach dem Geheimnis seines Aussehens neben dem Fasten den Namen der Arznei. Ärzte berichten von verstärkten Nachfragen von Patienten nach dem Mittel.

Auch ist es nicht nachzuvollziehen, dass derzeitig ca 470 Medikamente (Stand Juni 2023) nicht lieferbar sind, unter anderen auch Insuline, lebensnotwendige Krebsmedikamente, Fiebersäfte für Kinder usw… Hier zeigt sich deutlich in welcher Abhängigkeit sich Deutschland befindet, was nicht nur Gas und Strom betrifft. Dies ist auf die fehlerhafte Politik der letzten Jahre zurückzuführen und muss dringend geändert werden Hier muss die Politik schnellstens im Interesse der Bevölkerung und Wähler Möglichkeiten finden diesem negativen Trend entgegenzuwirken. Nur gemeinsam können wir das Schaffen. Packen wir es an.

Frank-Burkhard Biester
Landesvorsitzender


 

Infomobil-Tour durch Sachsen-Anhalt

Bei unserer Infomobil–Tour 2023, „Gemeinsam sind wir stark“, stellte sich der Deutsche Diabetiker Bund Landesverband Sachsen-Anhalt e. V. vor. Wir wollten die Erkrankung Diabetes den Bewohnern von Sachsen-Anhalt näherbringen und erklären, warum eine zeitige Diagnose wichtig ist.

Der Landesvorsitzende Herr Biester und ich eröffneten am 27. April 2023 die Tour an der Adler-Apotheke in Elbe-Parey. Die Mitarbeiter der Adler-Apotheke führten Blutzuckermessungen durch. Diese Messungen wurden bei der gesamten Tour vom DDB Landesverband Sachsen-Anhalt e. V. finanziert und von den Apotheken durchgeführt, wofür sich der Landesverband bei allen Beteiligten nochmals herzlichst bedanken möchte.

Weiter ging es am 2. Mai 2023 nach Sangerhausen auf dem Markt an der Marktkirche St. Jacobi. Frau Seeger, Leiterin der Selbsthilfegruppe Mellitustreff Sangerhausen, zertifizierte Diät- und Diabetesassistentin, unterstützte uns tatkräftig bei unserer Kampagne. Frau Seeger bestimmte den Blutzucker bei interessierten Besuchern. Leider hatten wir an diesem Tag Pech mit dem Wetter, so dass wir wegen starkem Regen abbrechen mussten.

Unsere nächste Station war am 4. Mai 2023 auf dem Markt am Hennebrunnen in Aschersleben, Bei schönem Wetter hatten wir viele Besucher, die großes Interesse an unserem Infostand zeigten. Der Leiter der Neuen Apotheke Herr Grimme mit seinen Mitarbeitern unterstützte uns ebenfalls bei den Blutzuckermessungen. Frau Schmidt, Leiterin der Selbsthilfegruppe Aschersleben, und ihre Stellvertreterin Frau Woitha haben diesen Tag gut vorbereitet.

Am 11. Mai 2023 war unser nächster Stopp der Marktplatz vor der Löwenapotheke in Stendal. Die Mitarbeiterin Frau Kerstin Kloss vom Sozialverband Mitteldeutschland war ebenfalls vor Ort und hat geholfen, den Tag für die Besucher interessant und informativ zu gestalten. Herr Crusius, der Leiter der Apotheke, hatte alles gut vorbereitet. Eine Mitarbeiterin der Apotheke führte bei den interessierten Besuchern Messungen des Blutzuckers und des Blutdrucks durch. Es bestand reger Bedarf an Informationen über Diabetes mellitus, denn Diabetes ist ein immer stärker werdendes Problem der Gesellschaft für Betroffene und deren Angehörigen. Diabetes verursacht keine Schmerzen, nur die daraus resultierenden Spätkomplikationen sind schmerzhaft und können selten geheilt werden, sondern nur durch Medikamente gelindert werden. Deshalb ist eine frühzeitige Diagnose und Behandlung wichtig.

Als nächstes begaben wir uns in den Landkreis Harz. Der erste Stopp war am 23. Mai 2023 die Löwen-Apotheke in Quedlinburg. Hier hatte die Leiterin Frau Giersberg mit ihren Mitarbeitern, die Blutzucker- und Blutdruckmessungen vorbereitet. Wir konnten, wegen schlechtem Wetter mit unserem Infostand in der Apotheke stehen. Es kamen viele Diabetiker, Gäste und das Personal der anliegenden Arztpraxen, um sich über Diabetes mellitus zu informieren. Wir führten sehr viele interessante Gespräche.

Unser nächster Halt war die Altstadt Passage, zur Forum Apotheke in Wernigerode am 24. Mai 2023. Frau Saaber, Leiterin der Apotheke, führte die Blutzuckermessungen im Beratungsraum der Apotheke durch. An unserem Stand informierten sich viele Diabetiker und Nichtdiabetiker und es gab rege Diskussionen.

Der Infobus des Deutschen Diabetiker Bundes wechselte am 30. Mai 2023 in den Süden und Frau Kirchhof, Schatzmeisterin des Landesverbandes, unterstütze den Landesvorsitzenden Herrn Biester. Es ging zur Lorbeerbaum-Apotheke nach Naumburg. Der Leiter der Apotheke Herr Dr. Hünerbein hatte unsere Aktion gut vorbereitet, indem er Flyer an seine Kunden verteilte. Die Blutzuckermessungen wurden in der Apotheke durchgeführt. Die Kampagne wurde von den Naumburger Bürgern gut angenommen.

In der Neuen Apotheke in Hohenmölsen führten die Leiterin Frau Leischner und ihre Mitarbeiter die Blutzucker- und Blutdruckmessungen am 1. Juni 2023 durch. Es wurden sehr viele Gespräche in Bezug auf die Erkrankung Diabetes mellitus geführt, hier bestand sehr großes Interesse.

Am 6. Juni 2023 begaben sich Herr Biester und Frau Kirchhof mit dem Infomobil in die Augustus-Apotheke nach Weißenfels. Hier wurden sie herzlich von der Leiterin Frau Teich und ihren Mitarbeitern empfangen. Die Blutzuckermessungen erfolgten an unserem Infostand. Reges Interesse bestand an den neuen Therapien zur Behandlung des Diabetes melitus z. B. die Insulinpumpen-Therapie.

Herr Biester und Frau Kirchhof stoppten zum vorletzten Mal am 8. Juni 2023 mit dem Infobus an der Apotheke im Globus – Theißen. Herr Birnstiel, der Leiter der Apotheke, hatte mit seinen Mitarbeitern alles gut vorbereitet. Es mussten 2 Mitarbeiter der Apotheke den Blutzucker messen, da ein großer Andrang war. Die Besucher des Standes hatten viele Fragen, die alle beantwortet werden konnten.

Unser letzter Halt war am 13. Juni 2023 die Helipe-Apotheke in der Lutherstadt Eisleben. Hier wurden Herr Biester und Frau Melcher von der Leiterin der Selbsthilfegruppe Frau Traeger und vielen Mitgliedern der Gruppe empfangen. Herr Dr. Raudenkolb, Leiter der Apotheke, unterstützte uns bei dieser Kampagne ebenfalls. Schwester Gerlinde, Diabetes- und Ernährungsberaterin aus der Helios-Klinik Eisleben, führte die Blutzuckermessungen und Beratungen zum Thema Diabetes durch. Bei sehr heißen Temperaturen an diesem Tag, kamen leider nicht sehr viele Besucher.

Aus unserem Landesverband wurden wir auch von vielen Selbsthilfegruppenmitgliedern besucht und unterstützt. Viele Diabetiker und Besucher unseres Infostandes berichteten über ihre Probleme und Erfahrungen mit der Erkrankung Diabetes mellitus und der derzeitigen Gesundheitspolitik, insbesondere in Bezug auf Lieferengpässe bei Medikamenten sowie des aktuellen Ärztemangels. Der Vorstand des Deutschen Diabetiker Bundes Landesverband Sachsen-Anhalt e. V. möchte sich herzlich bei Allen, die uns tatkräftig bei unserer Tour „Gemeinsam sind wir stark“ durch Sachsen-Anhalt unterstützt haben, besonders dem Bundesverband des Deutschen Diabetiker Bundes für die Bereitstellung des Infobusses, der Adler-Apotheke Elbe Parey, Frau Seeger, der Leiterin der Selbsthilfegruppe Mellitustreff Sangerhausen, der Neuen Apotheke Aschersleben, der Leiterin der Selbsthilfegruppe Aschersleben Frau Schmidt und Stellvertreterin Frau Woithe, der Löwen-Apotheke Stendal, Frau Kloss vom Sozialverband Deutschland Landesverband Mitteldeutschland, der Löwen-Apotheke Quedlinburg, der Forum Apotheke Wernigerode, der Lorbeerbaum-Apotheke Naumburg, der Neuen Apotheke Hohenmölsen, der Augustus-Apotheke Weißenfels, der Apotheke im Globus-Theißen, der Helipe-Apotheke Lutherstadt Eisleben, Frau Traeger und ihren Mitgliedern der Selbsthilfegruppe Eisleben, Schwester Gerlinde Hones, Diabetes- und Ernährungsberaterin der Helios Klinik Eisleben, bedanken.

Christine Melcher
Öffentlichkeitsarbeit


 

Schulung der Selbsthilfegruppenleiter/innen

Am 13. Oktober 2023 fand die Schulung der Selbsthilfegruppenleiter/innen im K6 Seminarhotel in Halberstadt statt. Nachdem alle Leiter/innen angereist waren eröffnete der 1. Vorsitzende des Deutschen Diabetiker Bundes Landesverband Sachsen-Anhalt e. V. die Veranstaltung. Die Diabetikerassistentin Doreen Krebs aus der Helios Bördeklinik Oschersleben hielt einen interessanten Vortrag über Fußpflege bei Diabetikern. Dabei ging es um Themen wie z. B. Fußcheck, Patientenschulungen, Hauterkrankungen, Verletzungen, Vorbeugung Diabetisches Fußsyndrom, diabetische Neuropathie, richtiges Schuhwerk und Einlagen. Zu den einzelnen Themenbereichen wurden viele Fragen gestellt, die gleich beantwortet wurden. Wir möchten uns bei Schwester Doreen herzlich für den informativen Vortrag bedanken. Am Abend fand bei einem gemeinsamen Abendessen der Selbsthilfegruppenleiter/innen ein reger Austausch untereinander statt.

Christine Melcher
Öffentlichkeitsarbeit


 

Diabetes-Lotsen/Diabetes-Teilhabeassistenten (DIAB/TA)

Im Mai erhielten Frau Christa Kirchhof, Frau Christine Melcher und Herr Andreas Stephan von der Diabetikerstiftung „Mittelpunkt Mensch“ eine Einladung zur Ausbildung zum Diabetes-Lotsen – mit der Möglichkeit, die Qualifikation zum Diabetes-Teilhabeassistenten zu erwerben. Es wird in verschiedenen Blöcken dazu Veranstaltungen geben.

In den ersten drei Blöcken werden die Teilnehmer zunächst zu Diabetes-Lotsen ausgebildet, was die Basis der Qualifikation zur Diabetes-Teilhabeassistenz ist. Das Ziel der Ausbildung ist es, Diabetes-Wissen und -Erfahrungen an Menschen, die erst die Diagnose Diabetes mellitus erhalten haben oder die schon länger mit der Erkrankung leben, im Alltag zu unterstützen.

Der erste Block der Ausbildung zur Ausbildung zum Diabetes-Lotsen bzw. zum Diabetes-Teilhabeassistenten fand vom 13. Juli 2023 bis zum 15. Juli 2023 in Erfurt statt. Zwei Tage lang wurde uns Wissenswertes zum Thema Diabetes auf höchstem Niveau übermittelt. Der Vorsitzende der Diabetesstiftung „Mittelpunkt Mensch“, Herr Dieter Möhler, betonte, dass die Herausforderungen im Diabetesbereich groß bleiben und sich ständig verändern. Viel Wissen erfordere der Umgang mit der sich rasant entwickelnden neuen Diabetestechnik, wie Pumpen- und AID-Systeme, die mit einer automatisierten Insulin-Dosierung arbeiten. Die Frage, wo die Bedarfe der Patienten liegen, stehe dabei im Fokus, damit Teilhabe beim Diabetes tatsächlich stattfinden kann. Gerda Reinert, ernährungsmedizinische Beraterin, Diabetesberaterin und Ernährungsmedizinerin hielt Vorträge über Blutzuckermessen, den Gesundheitspass, allgemeine Ernährungsempfehlungen bei Typ 1- und Typ 2- Diabetes, Fettstoffwechselstörungen, Hypertonie, Adipositas, Getränke und Lebensmittelzusatzstoffe, Selbstkontrolle, Blutglucose, kontinuierliche Glukosemessung (CGM-Systeme) und deren Auswertung sowie den Keton-Test. Der Diabetologe DDG PD Dr. med. M. Frank SHG Klinikum Völklingen referierte zu den Themen Definition und Anatomie und Physiologie, Leitlinien Diagnose-Verlaufskontrolle, Therapie Typ 2 Diabetes ohne und mit Insulin (BOT, SIT, CT), Hyperglykämie, Hypoglykämie diabetische Folgeschäden, Diabetes Typ 1, Therapien CT/ICT, Grundprinzipien, Basis-Bolus-Therapie, verhalten in besonderen Situationen, Entwicklung, Indikation/Anwendung Insulinpumpentherapie, konventionelle bis automatisierte Insulin-Diagnosesysteme (2023) AID-System. Zum Schluss gab der Kursleiter RA Dieter Möhler eine Zusammenfassung des Blockes 1. Es wurde ein Wissenstest durchgeführt, Fragen wurden noch beantwortet und er kündigte den Block 2 an.

Im Block 2 ging es vom 24. August 2023 bis zum 26. August 2023 in Erfurt um Diabetes-Sondersituationen, rechtliche und sozialmedizinische Aspekte, Überblick Gesundheitssystem und Leistungserbringer sowie das Diabetische Fußsyndrom. RA Dieter Möhler und Frau Angela Monecke begrüßten alle Teilnehmer und gaben Informationen zur Organisation und Einführung in den 2. Themenblock.

Frau Gerda Reinert gab nochmal eine Zusammenfassung und besprach den durchgeführten Wissenstest. In weiteren Themen ging es um Notfallmanagement, Erste Hilfe., Gruppenarbeit: Reflektion der Selbsterfahrung, Tool: Leben mit Diabetes Conversations Map.

Herr Dr. med. Gerhard W. Schmeisl, Internist, Angiologe, Diabetologe DDG informierte uns über Medikamente und Chirurgie, Stoffwechsel in Sondersituationen: Essstörungen, Sport, Urlaub Reisen, Krankenhaus, Impfungen, Schwangerschaft, Diabetisches Fußsyndrom. Der Orthopädieschuhmeister Axel Steinwedel aus Hildesheim berichtete aus Sicht eines praktizierenden Orthopädieschuhmachers. In den Referaten von Herrn RA Dieter Möhler ging es um sozialrechtliche Aspekte für Menschen mit Diabetes, Versicherungsrecht, Haftpflicht, Schutz im Arbeitsleben, Rechtsrahmen des Handelns von Diabeteslotsen/Teilhabeassistenten sowie Gesundheitssystem: Versorgungsstrukturen, Kostenträger und Leistungsträger Ehrenamt.

Nach der Blitzlichtrunde und der Verabschiedung durch RA Dieter Möhler, Gerda Reinert und Angela Monecke sowie Erinnerung an unsere Hausaufgabe: Kurzes Statement zu der Frage: „Wo sehe ich mich als Lotse für Menschen mit Diabetes?“ begaben sich alle Teilnehmer auf die Heimreise und freuen sich auf Block 3, der im November in Berlin stattfinden soll, worauf alle Teilnehmer sehr gespannt sind.

Christine Melcher
Öffentlichkeitsarbeit


 

Diabetikertag 2023 des Deutschen Diabetiker Bundes Landesverband Sachsen-Anhalt e.V

Am 14. Oktober 2023 fand unser Diabetikertag unter dem Motto „Diabetes – Prävention der Folgeschäden im Seminarhotel K6 in Halberstadt statt.

Die Schirmherrschaft für diesen Tag übernahm die Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung in Sachsen-Anhalt Frau Petra Grimm-Benne und der Oberbürgermeister der Stadt Halberstadt Herr Daniel Szarata. Leider konnte die Ministerin nicht persönlich teilnehmen und übersandte eine Videobotschaft.

Sie richtete ihre Worte an alle Anwesenden, dass es ein großes Anliegen ihrerseits ist, dass das Thema Diabetes für Sachsen-Anhalt von besonderer Relevanz ist. Sachsen-Anhalt hat nach Mecklenburg-Vorpommern die meisten Krankenhausbehandlungen in Bezug auf Diabetes und die Sterbezahlen dieser chronischen Stoffwechselerkrankungen weit über dem Bundesdurchschnitt liegen. Durch das diesjährige Motto des Diabetikertages rückt ein wichtiger Ansatz in den Mittelpunkt. Es geht dabei in erster Linie um einen ausgewogenen Lebensstil, mit ausreichend Bewegung und gesunder Ernährung sowie die richtige Einstellung des Blutzuckerspiegels und die Vermeidung einer Stoffwechselentgleisung. Ende des vergangenen Jahres veröffentlichte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung die nationale Aufklärungs- und Kommunikationsstrategie zu Diabetes mellitus. Sie weist im Bereich der individuellen Verhaltensprävention durch zahlreiche Kampagnen an die Bevölkerung auf einen gesundheitsbewussten Lebensstil hin. Der Verhaltensprävention wird in Zukunft noch weitaus mehr Bedeutung zukommen müssen, um die Herausforderung im Gesundheitswesen meistern zu können. Experten gehen davon aus das bundesweit bis ins Jahr 2040 insgesamt 12 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt sein werden. Daher müssen wir es gemeinsam schaffen, ungesunden Rahmenbedingungen den Kampf anzusagen. In Sachsen-Anhalt sind wir dran, bei der Umsetzung des Präventionsgesetzes auf Landesebene. Für die Landesregierung sind die Präventionsgesetze in unterschiedlichen Lebenswelten, wie Kita, Schule, Unternehmen und Wohnumfeld von besonderer Bedeutung, weil wir die Lebens-, Arbeits- und Umweltbedingungen der Menschen berücksichtigen. Wir brauchen ein gesamtgesellschaftliches Konzept, das von Prävention über Forschung und Früherkennung bis hin zu sektorenübergreifenden Versorgungskonzepten reicht. Die Verabschiedung der Diabetesstrategie im Jahr 2020 war ein erster Schritt dafür. Diesem Strategiepapier müssen aber konkrete Maßnahmen in Forschung, Versorgungssicherung sowie Prävention und Aufklärung folgen. Zum Schluss betonte die Ministerin, dass wir zukünftig ausreichend medizinisches Personal, speziell Diabetologen, sowie Anreize finanzieller Natur brauchen. So könnten Steuern auf gesunde Lebensmittel sinken und auf ungesunde steigen. Es braucht eine verpflichtende Kennzeichnung mit dem Nutri-Score für alle Lebensmittel. Dafür will sich die Gesundheitsministerin auch weiter einsetzen. Sie wünschte allen Gästen für die Veranstaltung einen konstruktiven Austausch, neue Ansätze und ein gutes Gelingen.

Als Gäste konnten wir Frau Sandra Schneller, Bundesvorsitzende des DDB aus Berlin, Frau Bettina Gärtner, Inhaberin MWD | Medien Werbung Design e.K. aus Meißen, sowie Frau Kerstin Römer, 1. Landesvorsitzende Sozialverband Deutschland Landesverband Mitteldeutschland, begrüßen.

Um 9.00 Uhr wurde eine kleine Industrieausstellung eröffnet. Aussteller waren die Firmen Beurer GmbH, Novo Nordisk Pharma GmbH, Abbott Diabetes Care, Sanitätshaus Klinz aus Bernburg, Das AMEOS Klinikum Halberstadt, Ypsomed.

Der 1. Vorsitzende des DDB Landesverband Sachsen-Anhalt e.V., Herr Frank-Burkhard Biester, eröffnete die Veranstaltung um 9.30 Uhr. Er begrüßte alle Mitglieder und Gäste.

Herr Daniel Szarata, Oberbürgermeister der Stadt Halberstadt, begrüßte ebenfalls alle Gäste und Interessierte.

Herr Dr. Alexander Fischer, Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin, Spezielle Schmerztherapie aus dem SRH Klinikum Burgenlandkreis hielt einen Vortrag zum Thema Erfahrung mit med. Cannabis – für was, für wen und wann. In seinem Vortrag berichtete er über Polyneuropathie, neuropathischen Schmerz, diabetische Neuropathien, allgemeine Behandlungsgrundsätze, spezifische Therapien, Wechselwirkungen zwischen neuropathischen Schmerzen, Schlaf und Angst/Depressionen, spezifische Therapie-Medikamente, Hanf als Nutzpflanze und Heilmittel, wie Nerven funktionieren, was Cannabis macht, Verteilung und Effekte der Cannabisrezeptoren, wichtige Bestandteile von Cannabis-THC, CBD & Co, die Hanfpflanze, Übersicht der Cannabisprodukte, Cannabis-Blüten, das Cannabisgesetz, Einsatzgebiete für medizinisches Cannabis, mögliche Nebenwirkungen, Abhängigkeitspotential von Cannabis, Kontraindikationen, aktuelle wissenschaftliche Beweislage, Kriterien der Wirksamkeit. Zusammenfassend bietet medizinischer Cannabis großes therapeutisches Potential. Bislang erfolgte der Einsatz vor allem in der Schmerz- und Palliativmedizin, weitere Indikationen werden in Zukunft folgen. Es erfolgt eine individuelle Dosierung, Einsparung anderer Medikamente ist dadurch möglich. Vor Anwendung ist ein Antrag bei der Krankenkasse notwendig. Dieser Vortrag war sehr informativ und es wurden auch viele Fragen dazu gestellt, die gleich von Herrn Doktor Fischer beantwortet wurden.

Zum Thema podologische Therapie beim Diabetiker informierte uns die Podologin Frau Annett Biedermann vom Fußzentrum Staßfurt/Förderstedt. Bei dem interessanten Vortrag ging es um die richtige Fußpflege bei Diabetes. Unsere Füße sind etwas ganz Wichtiges, sie tragen für das körperliche Wohlbefinden und die Vitalität bis ins hohe Alter hinein bei. Wer Diabetes hat sollte seinen Füßen viel Aufmerksamkeit schenken, denn bei dauerhaft hohem Blutzucker kommt es zu Nervenschädigungen und Durchblutungsstörungen. In den Ausführungen von Frau Biedermann ging es um die podologische Therapie bei Diabetikern. Es sollte eine ausführliche Anamnese und Dokumentation patientenspezifischer Daten erhoben werden. Eine allgemeine und individuelle Beratung z. B. Linderung durch orthopädische Hilfsmittel, geeignetes Schuhwerk, Nagelbehandlungen (richtiges Schneiden der Nägel, Behandlung von eingewachsenen Nägeln, Nagelpilze, verdickte Nägel) Hyperkeratosebehandlungen (das Abtragen von übermäßiger Hornhaut und Schwielen), sollten dem Podologen überlassen werden. Dazu gehören auch noch das fachgerechte Entfernen von Hühneraugen, Nagelkorrekturspangen und medizinische Verbandstechnik. Leider bekommen die Patienten kaum Termine, da es zu wenige Podologen gibt.

Nach einer kleinen Pause, wo man die Industrieausstellung besuchen konnte, ging es um die orthopädische Versorgung des diabetischen Fußes. Der Inhaber und Geschäftsführer des Sanitätshauses Klinz, aus Bernburg berichtete über die Faktenlage in Deutschland. Weitere Themen waren das Diabetische Fußsyndrom, die diabetesadaptierte Fußbettung, Verbands- und Entlastungsschuhe, diabetesadaptierter Schuh und diabetesbedingte Teilamputationen des Fußes. Es gibt viele Möglichkeiten die Behinderungen auszugleichen z. B. Silikonversorgung am Fußstumpf, Amputation nach Chopard, Nachamputationen, Zehenprothese, Funktionelle Prothese-Fußdruckmessungen, spezielle Vorfußprothesen. Anhand von Bildern wurden Versorgungsbeispiele vorgestellt. Auch zu diesem Thema stellten viele Besucher Fragen, die sofort von Herrn Klinz beantwortet wurden.
Vor der Mittagspause gab es wichtige Informationen durch die Diabetesberaterin DDG Frau Mandy Uysal vom AMEOS Klinikum Halberstadt zum Thema „Gesundheits-Pass Diabetes – Wie nutzt man ihn richtig“. Der Gesundheits-Pass Diabetes wird in regelmäßigen Abständen vom Ausschuss „Qualität, Schulung und Weiterbildung (QSW) der Deutschen Diabetes Gesellschaft“ (DDG) überprüft und aktualisiert. Neu wurde das Feld „Grippeschutzimpfung in den Pass aufgenommen. Jährlich soll von dem Inhaber das Passes und dem Diabetesteam überprüft werden, ob dieses Ziel auch umgesetzt wurde. Das Feld „Technische Untersuchung“ wurde präzisiert, die Untersuchung der Lebersonografie neu mit hinzugenommen, um eine Diagnose frühzeitig zu stellen. Es wird empfohlen, dass jeder Mensch mit Diabetes einen Gesundheits-Pass Diabetes hat. Er soll die Patienten an die wichtigsten Untersuchungen zur Verhinderung von Folgeerkrankungen erinnern und Patienten und Behandler einen Überblick über die Ergebnisse geben, nicht nur aktuell, sondern auch im Verlauf der letzten Jahre. In dem Pass werden die Ergebnisse der empfohlenen Untersuchungen eingetragen, die einmal im Quartal oder einmal im Jahr anfallen. Der Pass enthält 12 Seiten, in die die Untersuchungsergebnisse quartalsweise eingetragen werden sollen. Die verschiedenen Untersuchungen werden dem Inhaber des Gesundheits-Passes Diabetes erläutert. In den Pass werden auch die zwischen dem Arzt und dem Patienten vereinbarten Behandlungsziele eingetragen beim nächsten Arztbesuch soll dann gemeinsam mit dem Arzt, dem Diabetesteam besprochen werden, was mögliche Gründe dafür sein könnten, warum dies nicht der Fall war. Auf der anderen Seite soll der Gesundheits-Pass auch die Kommunikation mit dem Arzt und anderen Ärzten verbessern. Im Gesundheits-Pass sind die wichtigen Daten zum Diabetes (Diabetestyp, -dauer) und Therapiedaten integriert, so dass andere ambulante oder stationäre Behandler auf einen Blick die wichtigsten Daten zum Diabetes präsent haben. Zum Schluss erhielt jeder, der diesen Vortrag besuchte den neuen Gesundheits-Pass Diabetes. Der Vortrag war sehr informativ.

Nach der Mittagspause fand eine Fragerunde an den Vorstand statt. Es gab Hinweise zum Ablauf des Diabetikertages, die man beim nächsten Mal mit bedenken und berücksichtigen sollte. Zum Abschluss verabschiedete sich Herr Biester von allen Mitgliedern und Gästen und wünschte eine gute Heimreise.

Der Vorstand des DDB Landesverband Sachsen-Anhalt e. V. bedankt sich bei den Ausstellern der Industrieausstellung, der Schirmherrin und Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung in Sachsen-Anhalt Frau Petra Grimm-Benne, dem Oberbürgermeister der Stadt Halberstadt Herrn Daniel Szarata, der Bundesvorsitzenden des DDB, Frau Sandra Schneller, Herrn Dr. med. Alexander Fischer SRH Klinikum Burgenlandkreis, Frau Annett Biedermann, Podologin Fußzentrum Staßfurt-Förderstedt, Herrn Gerd Klinz, Inhaber und Geschäftsführer Sanitätshaus Bernburg, Frau Mandy Uysal, Diabetesberaterin DDG AMEOS Klinikum Halberstadt, der AOK Sachsen-Anhalt. Weiterhin möchten wir für die Vorbereitung des Diabetikertages und gute Betreuung der Technik unserem 2. Landesvorsitzenden Herr Frank Schröder, Frau Silke Jungmann für die Betreuung des Infostandes des Landesverbandes, der Fotografin Frau Bettina Gärtner, Inhaberin MWD | Werbung Design e. K. Meißen danken.

Christine Melcher
Öffentlichkeitsarbeit


 

Selbsthilfe in Sachsen-Anhalt stärken

AOK bietet mit „Selbsthilfeakademie“ neue Weiterbildungsangebote für Selbsthilfegruppen

Selbsthilfegruppen sind enorm wichtig für Betroffene, haben unter der Pandemie aber stark gelitten. Mit der „Selbsthilfeakademie“ unter der Schirmherrschaft von Sozialministerin Petra Grimm-Benne möchte die AOK Sachsen-Anhalt Vertreterinnen und Vertreter von Selbsthilfegruppen weiterbilden und auch krisenfester machen.

Die Selbsthilfe wird durch das Engagement ihrer Mitglieder getragen, aber auch von politischen und fördernden Einrichtungen. Mit einem neuen Angebot möchte die AOK Sachsen-Anhalt Selbsthilfegruppen unterstützen, Ihre Arbeit professioneller zu gestalten.

In der „Selbsthilfeakademie“ finden in Selbsthilfegruppen engagierte Menschen ab sofort unbürokratisch zahlreiche kostenlose Weiterbildungsangebote, die Impulse für eine nachhaltige und effektive Gruppenarbeit in Sachsen-Anhalt setzen sollen. Die Akademie bietet dafür sowohl online als auch in Präsenz Seminare zu verschiedenen Themen wie Fotografie, Gesundes Kochen und Backen oder Lach-Yoga. Aber auch aus der Pandemie sollen Lehren gezogen werden: Interessierte finden deshalb einen Kurs, wie Gruppentreffen auch digital per Videokonferenz zum Erfolg werden können.

Petra Grimm-Benne, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, befürwortet die Angebote in der Selbsthilfe und hat für die AOK-Selbsthilfeakademie die Schirmherrschaft übernommen. „Ich sehe die Selbsthilfe als unverzichtbaren Eckpfeiler in unserem Gesundheitssystem. Kranke Menschen fühlen sich wohler, wenn sie in einer Selbsthilfegruppe aktiv sind“, so die Ministerin. „Gerade in der Selbsthilfe zeigt sich, welche Initiativen und welch persönliches Engagement eine Gruppe von betroffenen Menschen aufbringen kann, um Krankheit, Krankheitsfolgen oder Lebenskrisen gemeinsam zu bewältigen.“

Die Akademie steht jedem Gruppensprecher, aber auch jedem Mitglied aus der Selbsthilfe Sachsen-Anhalts offen. Bei Onlineseminaren ist wichtig, dass der Teilnehmer über ein digitales Endgerät (PC, Laptop, Tablet, Smartphone) mit WLAN-Anschluss verfügt.

Weitere Informationen und Anmeldungen unter www.deine-gesundheitswelt.de/selbsthilfe/akademie.

Die Angebote werden fortlaufend aktualisiert und erweitert.

Quelle: AOK Sachsen-Anhalt


 

Diabetes-Mythen unter der Lupe: Tiere sind vor Diabetes sicher

Auch Tiere sind vor der Krankheit nicht gefeit. Am häufigsten sind weibliche Hunde und Kater betroffen.

Beim Hund, der besonders häufig vom Typ 1 betroffen ist, liegt oft eine genetische Veranlagung vor, durch die die insulinbildenden Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstört werden.

Bei Katzen, die eher an Typ 2 leiden, liegt die Ursache meist an Übergewicht oder Medikamenten. Wie beim Menschen muss Insulin verabreicht und die Ernährung umgestellt werden. Bei 10 bis 30 Prozent der Katzen kann die Krankheit innerhalb der ersten zwölf Monate “rückgängig” gemacht, also wie beim Menschen in einen Ruhemodus versetzt werden.

zusammengestellt von Christoph Meyer

Quelle:
www.dw.com


 

Eagle eye
Heute: „Im Strudel“

Liebe Leser,
ich hoffe Sie sind wohlauf und es geht Ihnen, den Umständen entsprechend, gut. Der Diabetes ist ja nun mal was er ist und er wird uns auch noch eine Weile erhalten bleiben. Zumindest hoffe ich, dass Sie nicht so krank sind wie unser Gesundheitssystem, denn da scheint ja Hopfen und Malz verloren zu sein.

Auch wenn der Herr Bundesgesundheitsminister glaubt, dass die Krankenhausreform das System verbessert, ist wohl allen klar, dass Ärzte und Fachpersonal nicht vom Himmel fallen oder auf Bäumen wachsen. Was machen wir da? Ganz einfach, wir schließen Krankenhäuser. Die Ärzte und Pfleger, das ganze Fachpersonal ist dann ja frei und kann in anderen Krankenhäusern arbeiten. Eine ganz fabelhafte Idee – oder?

Ja gut, irgendwas ist ja immer. Also wenn dann ausgerechnet in Ihrer Umgebung das Krankenhaus fehlt, welches Sie gerade zur Versorgung bei einer Erkrankung bräuchten, dann muss man eben mal weitere Wege in Kauf nehmen. Das ist ja auch klar, Ärzte wachsen eben nicht auf Bäumen. Man müsste sich kringeln vor Lachen, wenn es nicht so ernst wäre.

Das System braucht insgesamt eine neue Struktur, dieses Flickwerk schafft immer nur weitere Probleme. Und meiner Meinung nach muss als erstes der ganze Kostendruck raus. Wie kann man denn von dem Gedanken ausgehen, dass ein Krankenhaus oder eben eine Arztpraxis gewinnorientiert und gewinnoptimiert arbeiten muss. Es sollte doch der Mensch im Mittelpunkt stehen und das hehre Ziel des Arztes, zu lindern und zu heilen. Es ist nachvollziehbar, wenn die Krankenkasse nur zahlt was notwendig ist. Wir müssen ja nicht alle mit dem Gebiss voller Goldzähne herumlaufen. Aber, dass der Arzt im Hinterkopf haben muss, ob es sich rechnet oder nicht, ist einfach furchtbar. Zumal am Ende wieder die Gemeinschaft die Zeche zahlt. Sagen die Krankenkassen das Geld reicht nicht, springt der Staat doch mit Steuergeldern ein und unterstützt.

Meiner Meinung nach muss das ganze System wieder vom Kopf auf die Beine gestellt werden. Gesundheitsversorgung darf nicht profitorientiert sein. Selbst die Vertreter der Krankenhäuser zweifeln, ob das System so funktioniert und melden Bedenken an, dass während der Umstellungsphase einige auf der Strecke bleiben. Die Hausarztpraxen sind in Sorge, wie es sich weiterentwickelt, denn sie arbeiten schon am Limit und die Apotheken melden Probleme bei der Versorgung.

Eigentlich wollte ich am Anfang erwähnen, dass die Politik sich in letzter Zeit nicht besonders um das Thema Diabetes gekümmert hat. Vielleicht ist das gut, denn so wurde unsere Versorgung nicht noch weiter beschnitten, aber andererseits sind wir in diesem Strudel des Chaos genauso gefangen wie alle anderen Patienten. Mit Ablauf der Legislaturperiode wird ein neuer Gesundheitsminister das Sagen haben und fängt wieder mit neuen Projekten an.

Es ist wie auf dem Rummelplatz, wir sitzen im Karussell und das dreht und dreht, manchem wird schlecht und er bekommt das … – Hauptsache dabei!

Ich bin gespannt, wie die Sache ausgeht. Leider sitzen wir in der ersten Reihe und werden es erfahren.

Ich wünsche Ihnen erst einmal alles Gute, kommen Sie gut über die Feiertage und durch den Winter.

Und wie gewohnt: Ich werde ein (Adler-)Auge darauf haben.

Ihr Matthias Böhmer


 

Liebe Mitglieder des Landesverbandes,

das erste Halbjahr ist vorbei und wir können trotz der vielen erschwerten Bedingungen, die uns im Moment treffen, auf eine erfolgreiche Arbeit zurückblicken. Der Krieg in der Ukraine, die daraus entstehenden Folgen sowie der ständig steigende Fachärztemangel stellen uns vor weiter große Herausforderungen.

Auf diesem Weg möchte ich mich herzlich bei den Mitgliedern des Vorstandes sowie den Selbsthilfegruppenleitern für ihr Engagement trotz der widrigen Umstände, welche unser Land beherrschen, ganz herzlich bedanken. Bei unserer Infomobil-Tour 2023, „Gemeinsam sind wir stark“, stellte sich der Deutsche Diabetiker Bund Landesverband Sachsen-Anhalt e. V. vor, hat die Erkrankung Diabetes den Bewohnern von Sachsen-Anhalt nähergebracht und erklärt, warum eine zeitige Diagnose wichtig ist. Frau Kirchhof, Schatzmeisterin des Landesverbandes, Frau Melcher, Mitglied im Landesverband und zuständig für Öffentlichkeitsarbeit, und ich begleiteten die Tour von April bis Juni in Zusammenarbeit mit den Apotheken und deren Mitarbeitern, welche Blutzuckermessungen durchführten.

Der Landesverband möchte sich auf diesem Weg herzlich bei allen Beteiligten bedanken. Hierzu möchte ich auch auf die Artikel von Frau Christine Melcher im Mitteilungsblatt verweisen.

Ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute, ein frohes Weihnachtsfest, einen erfolgreichen Start ins Jahr 2024 und passen Sie auf sich auf, halten Sie den notwendigen Abstand und bleiben Sie vor allem gesund!

Herzliche Grüße
Ihr Frank-Burkhard Biester
Landesvorsitzender