25 Jahre Selbsthilfegruppe SBK 2
Kinder wie die Zeit vergeht! Wir blicken zurück auf das vergangene Jahr und vor allem, auf 25 Jahre unserer Selbsthilfegruppe.
Vor 25 Jahren gab es in Schönebeck so viele Mitglieder in Gruppen, dass sie sich immer wieder teilen mussten. Dadurch entstand 1998 die Selbsthilfegruppe SBK 2. Das genaue Datum ist nicht mehr nachvollziehbar. und aus dieser Zeit ist auch kein Mitglied mehr dabei. Wir begannen damals mit 12 Mitgliedern. Zwischenzeitlich waren mal 28 in der Gruppe. Aus den drei großen Gruppen in Schönebeck sind nur wir, die Gruppe SBK 2, mit nun 23 Mitgliedern übriggeblieben.
Was bewegt uns alle 4 Wochen in die Gruppe zu kommen?
Wir sind zu einer guten Gemeinschaft zusammengewachsen und freuen uns auf diese Nachmittage, weil wir uns austauschen können. Wir erfahren immer wieder etwas Neues über den Umgang mit dem Diabetes, auch wenn einige von uns schon „alte Hasen“ sind. Auch der Kaffee-Klatsch und das zwanglose Beisammensein gehören zu einem gelungenen Nachmittag. Wenn wir so zurückblicken auf die 25 Jahre, der Beginn lag ja im vorigen Jahrhundert, hat sich doch so vieles geändert und für uns ist vieles leichter und angenehmer geworden.
Als ich die Diagnose bekam, gab es noch keine Geräte zur Selbstkontrolle. Da wurde man alle 6 – 8 Wochen zum Arzt bestellt, der dann den Blutzucker kontrollierte. Je nachdem wie streng der Arzt war, ging man immer mit einem schlechten Gewissen hin und behalf sich mit so kleinen Unsitten wie Sauerkraut essen oder einen Klaren trinken, um wenigstens an dem Tag einen guten Wert zu haben. Als dann der Langzeitwert gemessen werden konnte war die Unsicherheit noch größer, denn nun konnte man die Sünden nicht mehr verheimlichen.
Dann kam die Zeit der Selbstkontrolle. Mehr und mehr wurden wir geschult, um unseren Blutzucker selbst zu testen, konnten besser eingreifen und unseren Lebensstil auf die Krankheit abstimmen. Das war ein riesiger Schritt nach vorn. Vor Allem auch für die, die auf Spritzen angewiesen waren. Bis dahin mussten die Kohlehydrate genau abgewogen und zu bestimmten Zeiten vorgeschriebenen Mahlzeiten eingenommen werden, während man nun schon freier auf die vom Körper gegebenen Informationen reagieren kann. Aber trotz des Fortschritts sind wir immer noch täglich gefordert.
Blutzuckerwerte sind Informationen, keine Schulnoten!
Beim Arzt sollten wir selbstbewusster auftreten. Man hat manchmal den Eindruck, dass man sich mit schlechten Werten rechtfertigen muss. Muss man nicht sondern mit dem Arzt auf Augenhöhe beraten, wie es besser laufen könnte. Wir sind schließlich die Experten zu diesem Thema. Man sollte sich mit der Diabetesbehandlung selbst wohlfühlen.
Dann ist da noch die eigene Achtsamkeit
Es gibt so viele Dinge in unserer Zeit, die uns Angst machen. Vieles in unserer Zeit bringt uns ins Wanken und führt zu Unsicherheiten. Oft fühlen wir uns ausgeliefert. Es gibt aber auch persönliche Krisen. Wie gehe ich nun mit Dingen um, die ich nicht ändern kann? Was ich nicht ändern kann, nehme ich zur Kenntnis, lasse es aber nicht so sehr an mich heran. Vor allem aber ist es wichtig, dass wir alles tun, um uns wohlzufühlen – Dinge tun, die uns Spaß machen und uns gut tun. Dazu gehören auch unsere monatlichen Treffen und alle anderen Aktivitäten, die unsere gute Gemeinschaft ausmachen.
Erika Walther