Das Taille-Körpergröße-Verhältnis
kann Herz-Kreislauf-Risiko von Diabetespatienten vorhersagen

Personen, die an Typ-2-Diabetes erkrankt sind, weisen ein höheres Risiko für Folgeerkrankungen von Herz und Gefäßen auf. Zu diesen zählen z. B. Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Schlaganfall. Besonders oft ist das Risiko für diese Krankheiten erhöht, wenn die Diabetespatienten begleitend unter Übergewicht leiden.

Dabei ist nicht jedes Übergewicht gleich schädlich: Während zu viele Kilos an Hüften oder Popo meist wenig bedenklich sind, kann von dem übermäßigen Körperfett im Bauchraum ein gesundheitliches Risiko ausgehen. Denn dieses Körperfett im Bauchrauch belastet zum einen die inneren Organe und zum anderen ist es noch stoffwechselaktiv und sendet Hormone aus, die ungünstig für den menschlichen Organismus sind.

Wichtig für die Betroffenen Patienten mit Typ-2-Diabetes ist es, die Gefahr, die für sie persönlich besteht, richtig einschätzen zu können. Durch das Gewicht, dass zu Hause mit der Waage bestimmt wird, kann das Körpergewicht zwar genau bestimmt werden, aber das Körpergewicht alleine lässt keine ausreichenden Rückschlüsse über das Gesundheitsrisiko zu. Deshalb wird in Arzt- oder Facharztpraxen zusätzlich der Taillenumfang und das Verhältnis von Taille zu Hüfte bestimmt.

Der Taillenumfang sollte bei Männern weniger als 102 cm betragen, bei Frauen weniger als 88 cm. Für das Taille-Hüft-Verhältnis gelten folgende Richtwerte: Männer < 1,0 und Frauen < 0,85.

Ein internationales Forscherteam nahm nun einen weiteren Messwert, das Verhältnis von Taille zur Körpergröße, genauer unter die Lupe, um zu evaluieren, ob auch dieser Messwert eine verlässliche Auskunft über das kardiovaskulare (also das Herz und die Gefäße betreffende) Risiko bei den Diabetespatienten geben kann.

In ihre Studie schlossen die Forscher 11125 Patienten mit Typ-2-Diabetes ein. Bei den Patienten wurde der Body Mass Index (BMI), der Taillenumfang, das Taille-Hüft-Verhältnis sowie das Taille-Körpergröße-Verhältnis bestimmt. Die Patienten wurden dann für eine Dauer von etwa 9 Jahren beobachtet und geschaut, wie häufig kardiovaskuläre Krankheiten auftraten.
Es zeigte sich, dass ein höheres Taille-Körpergewicht-Verhältnis der Patienten mit einem höheren Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten einherging (als kardiovaskuläre Krankheiten wurden in dieser Studie Tod aufgrund einer kardiovaskulären Krankheit sowie nicht tödliche Herzinfarkte und Schlaganfälle zusammengefasst).

Diese Effekte wurden bei Männern und Frauen beobachtet. Mit steigendem Lebensalter (66 Jahre und älter) waren die beobachteten Effekte noch deutlicher ausgeprägt. Auch höhere Werte von BMI, Taillenumfang und Taille-Hüft-Verhältnis standen mit einem gesteigerten Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten im Zusammenhang. Allerdings ermöglichte das Taille-Körpergröße-Verhältnis eine etwas besser Einschätzung des Risikos als BMI oder das Taille-Hüft-Verhältnis.

Das Forscherteam resümierte, dass das Taille-Körpergröße-Verhältnis ein geeigneter Indikator für das kardiovaskuläre Risiko von Patienten mit Typ-2-Diabetes ist.

Quelle: DeutschesGesundheitsPortal


 

Diastolische Herzschwäche
Bluthochdruck, Vorhofflimmern und Diabetes Typ 2 sind häufige Begleiter

Tückisches Herzleiden: Die diastolische Herzschwäche „mit erhaltener Auswurf-leistung“ ist weniger bekannt und wird seltener diagnostiziert

Die Herzschwäche (Herzinsuffizienz) zählt zu den Herzerkrankungen mit den häufigsten vollstationären Krankenhausaufenthalten in Deutschland: rund 430.000 Klinikeinweisungen jährlich. Zugleich ist sie mit einem hohen Leidensdruck für die Betroffenen verbunden. Man unterscheidet zwei Formen der Herzschwäche: Bei der systolischen Herzschwäche ist die Auswurfleistung des Herzens vermindert. Bei einer diastolischen Herzschwäche ist der Herzmuskel verdickt und kann sich in der Füllphase, der Diastole, nicht genügend entspannen und dehnen, um sich mit ausreichend Blut zu füllen. Das Herz verliert an Elastizität. In Folge gelangt trotz guter Pumpleistung weniger Blut in den Körper. Die Körpergewebe sind unzureichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Die Patienten leiden unter Atemnot, rascher Erschöpfung, Brustschmerzen und Kreislaufproblemen bis hin zur Ohnmacht.

Bluthochdruck, Vorhofflimmern, verengte Herzkranzgefäße, die sogenannte koronare Herzkrankheit (KHK) und Diabetes mellitus Typ 2 begleiten eine diastolische Herzschwäche häufig. „Sie sind nicht nur als Begleiterkrankungen von Bedeutung, sie sind auch mitverantwortlich dafür, dass diese Herzschwäche überhaupt entsteht“, weiß Professor Dr. Rolf Wachter, stellvertretender Direktor der Klinik und Poliklinik der Universitätsklinik Leipzig. Die diastolische Herzschwäche ist vielen Menschen unbekannt ist, obwohl sie bei älteren Menschen die häufigste Form der Herzschwäche darstellt.

Bluthochdruck ist der häufigste Begleiter einer diastolischen Herzschwäche

Die meisten Betroffenen mit diastolischer Herzschwäche haben zusätzliche Krankheiten. Zu den häufigen Begleitern gehören Bluthochdruck, Vorhofflimmern, KHK sowie Diabetes mellitus Typ 2. Für den weiteren Verlauf der Herzschwäche ist nicht nur die Therapie der Herzschwäche von Bedeutung, sondern auch die gezielte Behandlung der Begleiterkrankungen. Bluthochdruck begleitet die diastolische Herzschwäche am häufigsten. „Neun von zehn dieser Patienten haben Bluthochdruck, oft schon viele Jahre und häufig lange, bevor die Schwäche des Herzens in Erscheinung tritt“, sagt Professor Dr. Rolf Wachter. „Es ist erwiesen, dass ein gut eingestellter Blutdruck die Herzschwäche verbessern kann. Die Blutdruckwerte im Blick zu halten, ist sowohl für die Prävention als auch für die Behandlung einer Herzschwäche bedeutsam.“

Vorhofflimmern und KHK verschlechtern diastolische Herzschwäche

Eine weitere häufige Begleiterkrankung der diastolischen Herzschwäche ist Vorhofflimmern. Laut dem Herzexperten tritt die Herzrhythmusstörung bei über der Hälfte aller PatientInnen auf und ist, ebenso wie Bluthochdruck, oftmals ein Vorläufer des schwachen Herzens.

Vorhofflimmern verschlechtert die Prognose der Herzschwäche deutlich. „Durch die Herzrhythmusstörung büßt das Herz etwa 15 Prozent seiner Leistungskraft ein“, sagt Professor Wachter. „Wird Vorhofflimmern diagnostiziert, sollte zugleich auch untersucht werden, ob eine Herzschwäche vorliegt.“

Des Weiteren leiden über 50 Prozent der Betroffenen mit diastolischer Herzschwäche an einer Durchblutungsstörung der Herzkrankgefäße, der KHK. Werden im Rahmen der Behandlung die verengten Herzkranzgefäße medikamentös therapiert oder operativ erweitert, verbessern sich in der Regel auch die Symptome der Herzschwäche.

Wie Diabetes mellitus und diastolische Herzschwäche zusammenhängen

Etwa ein Drittel aller Patienten mit diastolischer Herzschwäche hat Diabetes mellitus Typ 2. Die „Zuckerkrankheit“ ist für Herz-Patientinnen und -patienten ein großes Risiko, da die zu hohen Blutzuckerwerte Schäden an den kleinen und großen Blutgefäßen und am Herzmuskel selbst verursachen.

„Treten Herzschwäche und Diabetes gemeinsam auf, ist das Risiko deutlich höher, wegen der Herzschwäche im Krankenhaus behandelt werden zu müssen oder daran zu versterben“, warnt Professor Wachter. Ein medikamentös gut eingestellter Blutzucker ist für den Verlauf der Herzschwäche von ebenso großer Bedeutung wie die Behandlung von Bluthochdruck, Vorhofflimmern und KHK.

Quelle: DeutschesGesundheitsPortal


 

Ihr Diabetes verursacht Herzeleid

Herzeleid fragen Sie sich? Ja bei Ihren Lieben! Aber ich möchte Sie heute erinnern, dass der Diabetes auch direkte Auswirkungen auf Ihre Herzgesundheit hat.

Durch den Diabetes werden die Blutgefäße und das Herz stark belastet. Statistiken beweisen, dass etwa jeder zweite Diabetespatient zusätzlich unter Durchblutungsstörungen leidet, damit drohen schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Bluthochdruck, Übergewicht und schlechte Blutfettwerte belasten das Herz. Dabei haben Männer ein ca. zwei bis vierfach höheres Risiko, Frauen sogar ein bis zu sechsfaches, für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung. Herzinfarkt und Schlaganfall drohen und zählen zu den häufigsten Todesursachen.

Wir wissen, dass sich der Infarkt typisch mit Luftnot, Brustenge und Schmerzen in der Brust und im Arm bemerkbar machen kann. Leider kommt beim Diabetespatienten die Gefahr der Neuropathie dazu. Geschädigte Nerven melden nicht oder nur schwach die typischen Infarktsymptome. Unter Umständen bemerken wir den Infarkt gar nicht. Fragen Sie Ihren Arzt, worauf Sie achten sollten!

Je besser die Diabetes-Einstellung erfolgt, je besser die Blutzuckerwerte und der Verlauf sind, desto besser schützen wir uns vor den gefürchteten Spätfolgen. So können Gefäßschäden vermieden werden. Durch eine optimale Einstellung des Blutzuckers lässt sich das Herz-Kreislauf-Risiko bis zu 50 Prozent senken. Blutdruck und Blutfette spielen eine wichtige Rolle bei der Gefäßgesundheit und dem Schutz vor Infarkt und Schlaganfall.

Besprechen Sie mit Ihrem Diabetesteam, was gegen Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Übergewicht, Fettstoffwechselstörung unternommen werden kann.

Das muss gar nicht der strenge Diätplan oder das Fitnesscenter sein, selbst moderate Bewegung, Spaziergänge, Treppensteigen statt Fahrstuhl, ausreichend Entspannung und Schlaf stärken schon das Herz und helfen den Blutgefäßen.

Nachfolgend haben wir eine Auswahl an Artikeln zusammengestellt, die Sie weiter zum Thema informieren und Sie im Alltag unterstützen können.

Matthias Böhmer


 

25 Jahre Selbsthilfegruppe SBK 2

Kinder wie die Zeit vergeht! Wir blicken zurück auf das vergangene Jahr und vor allem, auf 25 Jahre unserer Selbsthilfegruppe.

Vor 25 Jahren gab es in Schönebeck so viele Mitglieder in Gruppen, dass sie sich immer wieder teilen mussten. Dadurch entstand 1998 die Selbsthilfegruppe SBK 2. Das genaue Datum ist nicht mehr nachvollziehbar. und aus dieser Zeit ist auch kein Mitglied mehr dabei. Wir begannen damals mit 12 Mitgliedern. Zwischenzeitlich waren mal 28 in der Gruppe. Aus den drei großen Gruppen in Schönebeck sind nur wir, die Gruppe SBK 2, mit nun 23 Mitgliedern übriggeblieben.

Was bewegt uns alle 4 Wochen in die Gruppe zu kommen?

Wir sind zu einer guten Gemeinschaft zusammengewachsen und freuen uns auf diese Nachmittage, weil wir uns austauschen können. Wir erfahren immer wieder etwas Neues über den Umgang mit dem Diabetes, auch wenn einige von uns schon „alte Hasen“ sind. Auch der Kaffee-Klatsch und das zwanglose Beisammensein gehören zu einem gelungenen Nachmittag. Wenn wir so zurückblicken auf die 25 Jahre, der Beginn lag ja im vorigen Jahrhundert, hat sich doch so vieles geändert und für uns ist vieles leichter und angenehmer geworden.

Als ich die Diagnose bekam, gab es noch keine Geräte zur Selbstkontrolle. Da wurde man alle 6 – 8 Wochen zum Arzt bestellt, der dann den Blutzucker kontrollierte. Je nachdem wie streng der Arzt war, ging man immer mit einem schlechten Gewissen hin und behalf sich mit so kleinen Unsitten wie Sauerkraut essen oder einen Klaren trinken, um wenigstens an dem Tag einen guten Wert zu haben. Als dann der Langzeitwert gemessen werden konnte war die Unsicherheit noch größer, denn nun konnte man die Sünden nicht mehr verheimlichen.

Dann kam die Zeit der Selbstkontrolle. Mehr und mehr wurden wir geschult, um unseren Blutzucker selbst zu testen, konnten besser eingreifen und unseren Lebensstil auf die Krankheit abstimmen. Das war ein riesiger Schritt nach vorn. Vor Allem auch für die, die auf Spritzen angewiesen waren. Bis dahin mussten die Kohlehydrate genau abgewogen und zu bestimmten Zeiten vorgeschriebenen Mahlzeiten eingenommen werden, während man nun schon freier auf die vom Körper gegebenen Informationen reagieren kann. Aber trotz des Fortschritts sind wir immer noch täglich gefordert.

Blutzuckerwerte sind Informationen, keine Schulnoten!

Beim Arzt sollten wir selbstbewusster auftreten. Man hat manchmal den Eindruck, dass man sich mit schlechten Werten rechtfertigen muss. Muss man nicht sondern mit dem Arzt auf Augenhöhe beraten, wie es besser laufen könnte. Wir sind schließlich die Experten zu diesem Thema. Man sollte sich mit der Diabetesbehandlung selbst wohlfühlen.

Dann ist da noch die eigene Achtsamkeit

Es gibt so viele Dinge in unserer Zeit, die uns Angst machen. Vieles in unserer Zeit bringt uns ins Wanken und führt zu Unsicherheiten. Oft fühlen wir uns ausgeliefert. Es gibt aber auch persönliche Krisen. Wie gehe ich nun mit Dingen um, die ich nicht ändern kann? Was ich nicht ändern kann, nehme ich zur Kenntnis, lasse es aber nicht so sehr an mich heran. Vor allem aber ist es wichtig, dass wir alles tun, um uns wohlzufühlen – Dinge tun, die uns Spaß machen und uns gut tun. Dazu gehören auch unsere monatlichen Treffen und alle anderen Aktivitäten, die unsere gute Gemeinschaft ausmachen.

Erika Walther


 

Selbsthilfegruppe Magdeburg–Berufstätige

Treffen der SHG

Am 25. November 2023 trafen sich 10 Mitglieder der SHG und zwei Gäste im Pik ASZ in Magdeburg zu einem interessanten Vortrag über Klimawandel und Diabetes. Gleichzeitig war es unsere letzte Veranstaltung im Jahr 2023. Herr Dr. Münch von der Nordparkapotheke informierte uns über die Auswirkung der heißen Tage, die stetig mehr werden. Wir erfuhren viel über das Prinzip der Temperaturregulierung des menschlichen Körpers, die Symptome erhöhter Körpertemperatur, diesbezügliche Gegenmaßnahmen, Strategien zur Unterstützung der natürlichen Temperaturregulation, eventuell auftretende Problemen bei Fernreisen, die Wirksamkeit von Insulin bei hohen Temperaturen sowie den Einfluss hoher Temperaturen auf verschiedene Medikamentengruppen.
Bei einer abschließenden Kaffeerunde konnten noch weitere Fragen gestellt werden, was auch rege in Anspruch genommen wurde. Wir bedankten uns bei Herrn Dr. Münch für den informativen Vortrag. Zum Schluss gab es noch Vorschläge für den Jahresplan 2024, welcher gleich beschlossen wurde. Unsere Mitglieder wurden mit den besten Wünschen für eine schöne Weihnachtszeit sowie alles Gute für das neue Jahr verabschiedet.

Vorstellung neuer Hilfsmittel für Diabetiker

14 Mitglieder der SHG- Magdeburg-Berufstätige verfolgten am 13. Januar 2024 den interessanten Vortrag „Die nächste Generation zur automatischen Zuckermessung“ von Frau Eickmann-Müller aus einer diabetologischen Schwerpunktpraxis in Halle und Frau Schuster von der Firma Dexcom Deutschland GmbH. Frau Eickmann-Müller stellte zunächst den neuen Dexcom G7 vor. Danach berichtete sie über eine von ihr durchgeführten Mini-Studie. Dazu erarbeitete sie einen Fragebogen zu praktischen Erfahrungen mit dem G7, der von einigen ihrer Patienten beantwortet wurde. Bei einer anschließenden Kaffeerunde bestand die Möglichkeit weitere Fragen zu stellen. Bedanken möchten wir uns herzlich bei Frau Eickmann-Müller und Frau Schuster für den mitgebrachten Imbiss. Insgesamt war es eine informative Veranstaltung in lockerer Atmosphäre.

Andreas Stephan und Christine Melcher
Leiter und Stellvertreterin SHG Magdeburg-Berufstätige


 

Delegiertenversammlung und Wahl des Landesvorstandes

Am 6. April 2024 fand die Delegiertenversammlung und die Wahl des LV Sachsen-Anhalt e.V. im Familienhaus in Magdeburg statt. Die Delegierten der Selbsthilfegruppen waren pünktlich angereist und somit konnte die Versammlung rechtzeitig beginnen.

Herr Biester (1. Landesvorsitzender) eröffnete die Delegiertenversammlung/Wahl und begrüßte alle Anwesenden.Nach Verlesen der Rechenschaftsberichte durch den 1. Landesvorsitzenden, die Schatzmeisterin und die Revisionskommission wurde der Vorstand für das Geschäftsjahr 2023 einstimmig entlastet.

Der alte Vorstand hat sich bereit erklärt für die nächsten 3 Jahre das Ehrenamt weiterzuführen. Weiterhin hat sich unsere neue Büroservice-Mitarbeiterin Frau Annerose Winter bereit erklärt, im Vorstand mitzuarbeiten. Die Wahl wurde von den Delegierten einstimmig beschlossen. Nach der Wahl wurde unser neues Vorstandsmitglied Frau Winter herzlich mit einem Blumenstrauß begrüßt.

Im Anschluss erfolgte eine kleine Pause und danach gab es noch weitere Informationen vom Bundes- und Landesverband. Herr Biester informierte die Delegierten im Namen der Bundesvorsitzenden Frau Schneller über eine eventuell bevorstehende Fusion mit der Deutschen Diabetes Föderation (DDF). Es soll in den Selbsthilfegruppen darüber abgestimmt werden, ob die Mitglieder einverstanden sind mit dieser Fusion. Ein größerer Verband wäre sicherlich besser als viele kleine Verbände – getreu unserem Motto: „Gemeinsam sind wir stärker!“.

Der Vorstand möchte sich bei den Selbsthilfegruppenleiterinnen und Selbsthilfegruppenleitern vielmals für die Teilnahme an der Landesdelegiertenversammlung bedanken. Dank gilt auch dem Team des Familienhauses für die Vorbereitung und Betreuung der Veranstaltung.

Nach dem Schlusswort von Herrn Biester um 12.00 Uhr traten alle Delegierten die Heimreise an.

Christine Melcher
Öffentlichkeitsarbeit


 

Ausbildung zum Diabetes-Lotsen

Die Diabetiker Stiftung „Mittelpunkt Mensch“ führte im Jahr 2023 eine Ausbildung zum Diabetes-Lotsen durch. Elf Teilnehmer mit und ohne Diabetes aus verschiedenen Regionen Deutschlands absolvierten diese Ausbildung. Vom DDB Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. nahmen Frau Christa Kirchhof, Frau Christine Melcher und Herr Andreas Stephan teil.

Bereits zwei Ausbildungswochenenden lagen hinter ihnen, bevor es zum letzten Wochenende vom 16. November bis 18. November 2023 zum Abschluss der Ausbildung nach Berlin ging. Am 16. November fand ein reger Erfahrungsaustausch statt.

Herr RA Dieter Möhler, Vorsitzender der Diabetesstiftung und Frau Gerda Reinert, ernährungsmedizinische Beraterin, Diabetesberaterin und Ernährungsmedizinerin eröffneten am 17. November den 3. Themenblock. Hier ging es um interaktives Training und das Vorstellen der Hausarbeit der Auszubildenden zum Thema „Wo sehe ich mich als Diabetes-Lotse?“

Die Heilpraktikerin & Systemischer Coach für Kinder und Jugendliche Frau Sandra Neumann (selbst Mutter von zwei Diabeteskindern) hielt einen informativen Vortrag über die Krankheitsbewältigung und das Konfliktmanagement bei Kindern. Dabei berichtete sie auch aus ihrem eigenen Leben.

Nach einer kleinen Kaffeepause am Nachmittag ging es im Vortrag von Frau Gerda Reinert um individuelle Ernährung, Energiebedarf, Glykämischen Index, Broteinheiten (BE), Kohlenhydrateinheiten (KE), BE/KE-Faktoren, Fett-Proteineinheiten (FPE), Ballaststoffe und Behandlungspläne. Es erfolgten Berechnungen in praktischen Übungen.

Am 18. November wurden von Herrn Möhler und Frau Reinert noch offene Fragen geklärt, anschließend erfolgte die Vorbereitung auf die mündliche Prüfung. Frau Silvia Becker vom Verein Aktiv-Leben-Konzept e.V. Erfurt informierte über das Recht auf Teilhabe. Im Vortrag von Herrn Möhler und Frau Reinert ging es um das Tätigkeitsfeld Diabetes-Lotse, „Null Bock auf meinen Diabetes“ und Anreizmotivationen.

Nun war es so weit, in verschiedenen Prüfungsblöcken wurde das Diabetes-Wissen der zurückliegenden Wochen abgefragt. Alle elf Absolventen bestanden erfolgreich die Diabetes-Lotsen-Ausbildung.
Geeignete Kandidaten, die die Ausbildung zum Diabetes-Lotsen absolviert haben, können sich in 2024 in zwei weiteren Blöcken zum Diabetes-Teilhabeassistenten (DIAB/TA) ausbilden lassen. Der DIAB/TA ist eine neue Versorgungsform auf Basis des Teilhabegesetzes. Es geht um Teilhabe mit Diabetes. Diabetespatienten sollen Diabetespatienten unterstützen, möglichst lange die selbständige und individuelle Diabetesversorgung zu erhalten (selbstbestimmtes Leben mit Diabetes und individueller Diabetes-Technik). Erste Modellprojekte gibt es bereits in Berlin und Thüringen.

Nach erfolgreichem Abschluss zum DIAB/TA werden die Absolventen durch Assistenzagenturen vermittelt bzw. suchen sich eine Agentur in ihrer Nähe, mit der sie kooperieren wollen. Die Agentur vermittelt sie anhand von Teilhabeplänen an Diabetespatienten (junge Menschen mit Diabetes oder ältere Menschen mit Diabetes, die zu Hause leben).

Wir danken der Diabetikerstiftung „Mittelpunkt Mensch“ für die gute Organisation und Ausbildung der Diabetes-Lotsen.

Christine Melcher
Öffentlichkeitsarbeit


 

Überblick zur aktuellen Lage der Diabetiker in unserem Land

In Deutschland ist die Zahl der Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 erneut gestiegen. Allein vom Jahr 2021 auf 2022 gab es einen Zuwachs um 95.450 Betroffene auf 7,29 Millionen. Das geht aus aktuellen Daten des BARMER Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervor. Demnach ist bundesweit der Anteil der Betroffenen in den vergangenen zehn Jahren von 8,04 auf 8,65 Prozent gestiegen.

„Deutschland scheint die Zuckerkrankheit nicht in den Griff zu bekommen. Der nationalen Diabetes-Strategie muss endlich mehr Bedeutung zukommen. Sie soll den Menschen helfen, durch einen gesunden Lebensstil diese Krankheit zu vermeiden oder zumindest ihre Auswirkungen zu lindern“, so Prof. Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER.

Den bifg-Daten zufolge gibt es starke regionale Unterschiede in der Betroffenheit mit Diabetes mellitus Typ 2. Am weitesten unter dem Bundesdurchschnitt von 8,65 Prozent liegt Hamburg mit 6,1 Prozent.

Dagegen kommt die Zuckerkrankheit in den ostdeutschen Bundesländern überdurchschnittlich oft vor. Kein anderes Bundesland hat so viele Diabetes-Betroffene wie Sachsen-Anhalt. Hier wurde bei 13,4 Prozent der Bevölkerung Diabetes mellitus Typ 2 festgestellt. Die meisten Diabetiker leben im Burgenlandkreis.

Der Wert liegt 55 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Sachsen-Anhalt scheint die Zuckerkrankheit nicht in den Griff zu bekommen“, sagt der Landesgeschäftsführer der Barmer Axel Wiedemann.
Sachsen-Anhalt hat die meisten Zuckerkranken – warum ist das so?

Als Ursachen hierfür sind zum einem die hohe Arbeitslosigkeit und damit auch die fehlenden finanziellen Mittel für gesunde Ernährung, zum anderen der zunehmende Facharztmangel zu sehen.

Hier ist dringend weitere Aufklärung zu leisten!

Bei den Altersgruppen weisen die BARMER-Daten vor allem für Ältere hohe und zugleich steigende Betroffenenraten aus. Bei den 70- bis 79-Jährigen gab es demnach in den Jahren von 2013 bis 2022 einen Zuwachs von 24,5 auf 25,9 Prozent. Bei den 80- bis 89-Jährigen veränderte sich die Rate in derselben Dekade von 27,1 auf 29,0 Prozent. Die größte Steigerungsrate innerhalb von zehn Jahren gab es aber in der Gruppe der 40- bis 49-Jährigen. Dort stieg der Anteil von 3,4 auf 3,9 Prozent. Das entspricht einem Anstieg von 14,8 Prozent.

Bestehen noch erhebliche Lieferengpässe bei einigen Diabetesmedikamenten?

Nicht nachvollziehbar ist, dass in unserem Land ca. 470 Medikamente (Stand Juni 2023) nicht lieferbar waren, unter anderen auch Insuline, lebensnotwendige Krebsmedikamente, Fiebersäfte für Kinder usw. So wird in der Neu Grevenbroicher Zeitung vom 3. Februar 2024 berichtet, dass Diabetiker zum Teil noch immer wochenlang auf dringend notwendige Medikamente warten müssen. Hier zeigt sich deutlich, in welcher Abhängigkeit sich Deutschland befindet – nicht nur im Gas- und Stromsektor. Diese Situation ist auf die fehlerhafte Politik der letzten Jahre zurückzuführen und muss dringend geändert werden.

Wenn Antibiotika oder Schmerzmittel fehlen, sind die Gründe oft Probleme in den Lieferketten. Weil wir über Jahrzehnte unsere Produktionsstrecken ins billige Ausland verlegt haben, sind ungünstige Abhängigkeiten entstanden. Die Billigmentalität ist ein generelles Problem in unserer Gesellschaft und hat nicht nur die Arzneimittel-Hersteller erfasst. Aktuell wird die Uhr zurückgedreht und in der EU werden wieder Produktionskapazitäten aufgebaut. Das braucht aber Zeit und ist auch nur “so einfach” möglich bei Medikamenten, die keinen Patentschutz mehr haben. Also bei den Schmerzmittelklassikern oder vielen Antibiotika. Hier muss die Politik schnellstens im Interesse der Bevölkerung, Möglichkeiten finden, welche diesem negativen Trend entgegenwirken. Etwas anders ist die Sachlage bei neuen Medikamenten, wie bei der segensreichen Gruppe der Diabetes-Spritzen. Segensreich deshalb, weil eine Dosis pro Woche ausreicht. Diese haben noch Patentschutz und sind rar und dürfen nicht einfach nachgemacht werden.

Zudem sind die aktuellen Lieferengpässe auch von normalen Leuten hausgemacht oder besser gesagt “netzgemacht”, zum Beispiel unter dem Hashtag (#) Ozempic. Auf Empfehlung der TikTok-, Instagram- und Facebook-Gemeinden werden diese Medikamente als Abnehmspritze gepriesen. Wegen der so entstandenen hohen Nachfrage kommt es zu weiteren Engpässen.

Im Ergebnis steigen die Preise und wer liefern kann, wird dorthin liefern, wo die besten Preise zu erzielen sind. Wissenschaftlich ist das mit dem Abnehmen sogar haltbar. Eigentlich sollen die Diabetes-Medikamente zwar den Blutzuckerspiegel senken, haben aber tatsächlich den Nebeneffekt, dass auch die Pfunde purzeln. Solche Dinge gibt es immer wieder, dass plötzlich eine “Nebenwirkung” zur Hauptanwendung wird. Der Viagra-Wirkstoff war eigentlich als Mittel gegen Bluthochdruck gedacht. Aber wer weiß das heute schon noch.

Frank Burkhard Biester


 

Diabetische Neuropathie – Das müssen Sie wissen

Die diabetische Neuropathie ist eine häufige Folgeerkrankung bei Diabetes, an der etwa jeder dritte Diabetiker und jede dritte Diabetikerin leidet. Sie ist die Ursache dafür, dass bestimmte von Nerven gesteuerte Körperfunktionen nicht mehr funktionieren und die Betroffenen unter Schmerzen oder einer gestörten Reizempfindung leiden. Die AOK Sachsen-Anhalt erklärt, was sich dahinter verbirgt und was helfen kann.

Die häufigste Ursache für eine diabetische Neuropathie ist ein falsch eingestellter Blutzucker. Ist dieser dauerhaft zu hoch, schädigt er die Nerven, außerdem kann sich dadurch zu viel Vitamin B im Urin ablagern und wird ausgeschieden. Ein Mangel von Vitamin B kann wiederum die Entwicklung von Nervenschäden fördern und verschlimmern. Sind nicht nur einzelne, sondern viele Nerven geschädigt, spricht man von einer Polyneuropathie.

Was sind Symptome?

Je nachdem, wie stark die Nervenschäden sind, fallen die Symptome unterschiedlich aus. Das können Kribbeln und Taubheitsgefühl sein, brennende Schmerzen, ein verringertes Schmerz- und Temperaturempfinden, zunehmend trockene Haut oder auch das Restless-Legs-Syndrom sein. Häufig sind die Füße zuerst betroffen. Bei der sensomotorischen Neuropathie breiten sich die Symptome in der Regel von den Zehen, Füßen und Unterschenkeln nach oben aus.

Je früher, desto besser

Wird die Erkrankung frühzeitig erkannt, kann sich dies positiv auf den weiteren Verlauf auswirken. Diabetiker mit den genannten Symptomen oder den beschriebenen Veränderungen an den Füßen sollten daher einen Arzt aufsuchen und die Symptome abklären lassen. Mit speziellen Geräten können Vibrationen, Wärme- und Kälteempfinden überprüft werden oder das medizinische Fachpersonal fragt gezielt nach Symptomen wie Schwindel oder Magen-Darm-Beschwerden. So kann eine Erkrankung bereits im Anfangsstadium diagnostiziert und eine Behandlung eingeleitet werden. Darüber hinaus sollten Menschen mit Diabetes immer auf ihren Körper achten und regelmäßig ihren Arzt oder ihre Ärztin aufsuchen.

Was können die Folgen sein?

Eine der häufigsten Folgen einer diabetischen Neuropathie ist ein diabetischer Fuß. Durch die Nervenschäden wird der Fuß zunehmend unempfindlich, zum Beispiel für Druck oder Schmerzen. So kann es passieren, dass Verletzungen und Wunden häufig tage- oder sogar wochenlang nicht bemerkt werden. Eine offene Wunde erhöht das Risiko für Infektionen, die tief ins Gewebe vordringen. Oft besteht gleichzeitig bei Betroffenen eine Durchblutungsstörung, die die Wunden auch langsamer heilen lässt. Im schlimmsten Fall muss der Fuß amputiert werden.

Behandlung

Eine diabetische Neuropathie ist leider nicht heilbar. Es kommt deshalb darauf an, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen. Am wichtigsten ist eine konsequente Behandlung der Grunderkrankung, in diesem Fall der Diabetes. Ein langfristig gut eingestellter Blutzucker verhindert, dass die Nervenschäden sich überhaupt entwickeln beziehungsweise fortschreiten können. Gegen auftretende Schmerzen können in Rücksprache mit Arzt oder Ärztin Schmerzmittel verordnet werden. Bei Muskelschwäche, Bewegungsstörungen oder Lähmungen hilft regelmäßige Krankengymnastik oder Physiotherapie. Vor allem sollten Betroffene versuchen, weiterhin aktiv zu bleiben, damit Bewegungsabläufe nicht vom Körper verlernt und Muskeln erhalten bleiben.

Tipps zur Verbeugung

Die diabetische Neuropathie wird nach wissenschaftlichen Erkenntnissen durch mehrere Faktoren verursacht. Stoffwechselveränderungen oder Gefäßveränderungen spielen dabei die wichtigste Rolle. Sie kann jedoch durch eine kontinuierlich überwachte Einstellung des Blutzuckers deutlich verzögert oder sogar verhindert werden. Auch gut eingestellte Blutfett- und Blutdruckwerte können vor der Erkrankung schützen. Ausreichend Bewegung sowie der Verzicht auf Rauchen und Alkohol helfen ebenfalls.

Für Menschen mit Diabetes bietet die AOK Sachsen-Anhalt mit den Programmen DMP Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 strukturierte Behandlungsprogramme, die Menschen mit chronischen Erkrankungen helfen, ihre Beschwerden in den Griff zu bekommen und die Lebensqualität verbessern. Ansprechpartner sind der Arzt bzw. die Ärztin.

Auch der AOK-Online-Coach-Diabetes hilft Diabetikern dabei, einen positiven Umgang mit der Erkrankung zu finden, die Krankheit besser zu verstehen und die notwendigen Umstellungen des Lebensstils einfacher anzugehen. Weitere Infos unter https://www.deine-gesundheitswelt.de/service/online-coach-diabetes


 

Diabetes-Mythen unter der Lupe
Mythos: Frauenherzen schlagen schneller als Männerherzen

Der Glaube, es gäbe bei der Anzahl der Herzschläge pro Minute Unterschiede zwischen den Geschlechtern, ist verbreitet.
Eine Studie aus den Vereinigten Staaten kam bei dieser Frage zu einem aufschlussreichen Ergebnis: Durchschnittlich schlägt das Herz in Ruhe 66 Mal pro Minute. Die Studie, an der 92.000 Menschen teilnahmen, zeigte aber, dass es einen kleinen Unterschied zwischen Männern und Frauen gibt: Während bei 95 Prozent der Männer zwischen 50 und 80 Schläge pro Minute gezählt wurden, waren es bei den Frauen zwischen 53 und 82 Schläge pro Minute. Insofern kann man sagen, dass dieser Mythos ein klein wenig Wahrheit birgt. Übrigens: Der Puls wird nicht vom Geschlecht bestimmt, sondern ist bei jedem Menschen individuell. Einfluss darauf, wie schnell das Herz schlägt, haben auch körperliche Belastungen oder die Tageszeit.

zusammengestellt von Christoph Meyer
Quelle: stiftung-gesundheitswissen.de